Wir sollten uns mehr um das Meer kümmern. Länder ohne Küsten finden meistens wenig Gründe, warum sie sich um das Meer bemühen sollten. Es ist doch so weit weg. Weit gefehlt. Erderwärmung erhöht die Meerestemperaturen und das wiederum beeinflusst massgeblich die Regenfälle im Inneren der Kontinente. Wir sitzen buchstäblich alle zusammen in einem Boot. Historisch betrachtet war das Meer mindestens seit der Antike Teil des machtpolitischen Kalküls der Beherrschung der Welt und der sie Bewohnenden. Wirtschaftliche Interessen waren ebenfalls Bestandteil der Erkundung und Eroberung des Meeresraums. Die Hansestädte in Europa bieten dazu noch heute gute Beispiele. Nach dem Sklavenhandel sind heute die Überseekabel und Rohstoffe des Meeres die begehrten Schätze des Meeres. Der Artenreichtum der Tiefsee wird erst seit kurzer Zeit intensiver erforscht. Externalisieren von Kosten des Umweltschutzes zu Lasten unserer Meere hat noch wenig Berücksichtigung in Wirtschaft und Gesellschaft gefunden. Tourismus- und Migrationsströme zum Meer, auf dem Meer und über das Meer stellen uns vor große Herausforderungen. Wir werden sicherlich mehr über das Meer reden müssen, und das ist keine Mär. Image aus „Europa und das Meer“ (DHM).