Fröhliche Wissenschaft. Das geht. Nach gut 6 Monaten mit einem Blogeintrag pro Tag hat sich eine Textsammlung ergeben, die recht umfassend ausgefallen ist. Nach eigenem Monitoring der Themen, wie die Bearbeitung der UN-Themen zu strategischen Entwicklungszielen, oder der alphabetischen Auflistung von Schlüsselwörtern der Sozialwissenschaften sind nahezu täglich Kommentare entstanden. Neu war für mich die Bildredaktion, als Kommentar, Erläuterung, Selbstkritik oder wissenschaftliche Referenz. Eine interessante Variante, Erkenntnisse mit Key-Visuals zu unterstützen. Die bildliche Erinnerung an Beiträge ist ein eigenes Inhaltsverzeichnis. Klar, Hund- und Katzenbilder werden das Ranking der am meisten aufgerufenen Beiträge gewinnen. Egal, wir machen fröhliche Wissenschaft, immer weiter, immer heiter, so bleibt es lebenslanges, lebensweites Lernen.
Polypharmacy
Each specialist treats a person or patient in her/his field of competence to the best of current knowledge. Well, marketing of pharmaceutical products is also a field of special competence. Medical doctors and pharmacists are largely competent intermediaries between the world of medical and pharmaceutical research, commercial interests and patients. As persons age, so-called multimorbidity is creeping into the daily life of many persons. After a certain age (75+), depending on country of residence to some extent, we all become patients. Although the basic problem has been known since the phenomenal rise of the pharmaceutical industry, little research is devoted to patients receiving multiple treatments with medical prescriptions from several specialists. In addition, we know there is a rather severe issue with compliance to prescriptions, for example, taking antibiotics for the whole prescribed period, to name just one. The interactions between several prescriptions and molecules administered to patients are very difficult to monitor and scientific tests of those are expensive and no pharmaceutical company really has an interest in such studies that might further add to the already long list of potential side effects. However, the study published by Daunt et al. (2023) reiterates the warnings that treatment of multimorbidity can have unwanted side-effects we do not really know about. General practitioners will have to take on the role for medical stewardship for their patients. Monitoring a patient’s digestion of a combination of medications becomes a prime role as of the age of 75, the paper specifies. Whereas a common believe tells us, taking more, will help more, the “daunting” truth might be, less can be more. (Source: Daunt, R., Curtin, D., & O’Mahony, D. (2023). Polypharmacy stewardship: A novel approach to tackle a major public health crisis. The Lancet Healthy Longevity. https://doi.org/10.1016/S2666-7568(23)00036-3.
Altern
Wissenschaffende, wie Kunstschaffende, haben ihre Modelle. Meistens sind es abstrakte Gedankengebilde, gerne noch mit schönen mathematischen Formeln verziert. Prototypen haben ihren eigenen Charme. Forschung über das Altern hat es da nicht so leicht seine ästhetischen Modelle auszustellen. Dabei macht uns die Natur einiges vor, wie das geht. Neben dem Axolotl sind Würmer mit nachwachsenden Gliedmaßen vielversprechende Ansätze der Erneuerung im Alternsprozess. Jedes Frühjahr ist die alte Eiche eine inspirierende Quelle der Anpassungsfähigkeit. Hitze, Klimawandel, saurer Regen und Pilze hat sie jahrhundertelang bewältigt. Jedes Frühjahr freuen wir uns über die Zeichen von Vitalität und grüner Pracht. Wiedermal Schädlinge nach Trockenheit abgewehrt und Resilienz bewiesen. Wir möchten es nicht gerne hören. Sie wird uns wohl überleben, dank ihrer Kraft der Ruhe.
Menschen
Im Bundesarchiv in Berlin sind einige Fotos zu einer Variante der Vermessung von Menschen ausgestellt. Nicht nur in den Kolonialregionen wurden Menschen zu rassenideologischen Studien vermessen. Die Kurzbeschreibung dazu und die 2 Bilder reichen, um diese scheinbar wissenschaftliche Praxis zu dokumentieren. Zurecht wird auf den Skandal mit der weiteren Verwendung dieser Daten bis 1981 hingewiesen. Es gab Kontinuitäten von Wissenschaft die heute noch erschrecken lassen. Kritischer Umgang mit jeglicher Art von Daten gehört zu dem Curriculum guter wissenschaftlicher Praxis. Diese darf nicht vor ethischen Fragen Halt machen, auch wenn das die weitere Verwendung der Information blockiert. Der Kinofilm “Der vermessene Mensch” hat dafür erneut sensibilisiert. Ethnologen und Ärzte wurden vielfach in den Dienst von Ideologien gestellt oder haben sie willentlich vorangetrieben, oftmals aus persönlichen Beweggründen. Skandale in und um Archive gehören zur Weltgeschichte, wie die geschichtliche Erkenntnis selbst. Mediale Verbreitung und Bestätigung von Klischees werden schon lange verurteilt, aber mit wenig Erfolg, wie der Deutschlandfunk Kultur selbst berichtet (Link Sendung Fazit). Die Kitas und Schulen haben ihre Hausaufgaben ebenfalls schlecht gemacht (Link). Wo ein Wille ist, ist meistens auch ein Weg, aber wenn der Wille fehlt aufgrund von Stereotypen wird sich wenig ändern.