Monitor SDGs

The advantage of the goal-setting at the U.N. is definately that the progress or regress can be monitored. To do this, a definition for each goal in words is presented, which has to be translated in all languages. Some notions are subject to conceptual issues. Poverty, for example, in an individualistic society needs to be defined at an individual level. In societies where women and dependent children or elderly persons are part of one household, the household is the unit of definition. After the conceptual clarification the measurement of a set of indicators needs to be identified. How do we measure poverty? Here the focus is either on absolute poverty (lump sum of money available) or relative poverty (relative to others in society). Stability of poverty, poverty as transitional  or access to poverty relief programmes as well as charity organisations in a country will play a role here. No simple answers and comparisons here. Timeliness of data is another issue. Data and sampling are costly in itself, therefore not every year the measurement is repeated to gauge progress or regress.
I take account of the SDGs in my own work in the form that the 17 SDGs of the U.N. are part of my work as well. In consulting practice it is a frequent task to check for example a larger enterprise on its contribution to the implementation of SDGs locally, nationally or globally. To start a reflection phase of my blog entries I just used the “search function” of the webpage and entered the first 6 SDGs in English and German to check, whether my webpage is SDG-proof. The result shown below in simple frequencies. Education and Learning come out as top scores. Other areas show fewer entries. In some goals, like gender, the keywords to check for are more diverse and return less precise results. This opens the conceptual box again. The notions summarised under a SDG goal might be numerous or singular – which leads to a bias in results. “Bildung” in German finds also “Weiterbildung” = further or continuous education at the same time, not the English term education. Subtle differences, but potentially huge effects. Overall, an interesting exercise to analyse my/your own mind and business practice. Focused attention versus broad coverage of SDGs, each has its strength and weaknesses. Goal 17 to strengthen the means of implementation and global partnership may build just on many more organisations doing their SDG-homework. Name, Measure, Improve – that is the action. SDGs in Blog1-6

R for Repairing

Without noticing for many people, we have shifted into the repair mode. Our planet needs repair work. Well beyond the less plastic, CO2, less oil, gaz and pollution in general, we have to actively repair what we have damaged, certainly since the industrial revolution. With nuclear waste we have entered into a phase, in which repairing is not really feasible. Areas around Tschernobyl and Fukushima speak for themselves. However, we seem to leave the repairing to future generations. Whereas for us currently it is an option, later on it will be an obligation.
The bionic interest has already turned to the Axolotl and Polycarpa mytiligera. Both species can repair themselves after the loss or a malfunctioning part of their body. Rather than producing externally, growing the spare part is a promising healing device. Nature provides many fabulous insights, if we were able to preserve the biodiversity. Repairing biodiversity is difficult, impossible for lost species which we do not even really know. Start to repair and build awareness that repairing can be fun. Beyond the gender stereotypes, women repair cars, men repair clothes, we have to learn from each other how to use our repair knowledge for many other things and devices. This applies even to our social, legal and economic systems.
In addition to reimagining, we need repairing everywhere. I have lots of stuff to repair at home. When do you start repairing? Welcome to the next trend: the joy to repair, repairs even joy.

Flotow Leben

In der Musikabteilung der Stabi Ost fand ich im Lesesaal der Musikabteilung einen schmalen Band zu einer Biografie von Friedrich von Flotow, dem Komponisten, verfasst von seiner Witwe aus 3. Ehe Rosa Rosine Swoboda, erschienen 1892 in Leipzig im Verlag Breitkopf und Härtel. Der Vater des Komponisten Johann Adolf Wilhelm *17.9.1785 wurde bereits als Offizier im Alter von 21 Jahren in der Schlacht bei Jena verwundet. Friedrich von Flotow wurde in bescheidenen Verhältnissen am 26.4.1812 in Teutendorf geboren. Sein Vater und Verwandte, (S.17) haben ihm, laut seiner Witwe, viele Steine in den Weg gelegt, damit Fritz keine musikalische Laufbahn einschlägt (S.27-28). In unterschiedlichen Pensionen zuletzt in Lüdershagen bei Güstrow lernte Fritz Harmonielehre und weilte tageweise bei der Schwester seiner Mutter. Auch mütterlicherseits wird ein dänischer Hauptmann von Böckmann auf Lüsewitz (S.21) erwähnt, dessen älteste Tochter Jeanette mit einem Herrn von Bülow verheiratet war, der aber bald verstarb. Nach Rückkehr ins Vaterhaus lernte Jeanette den jungen Studenten Gabillon kennen, Sohn eines französischen Tanzlehrers in Mecklenburg. „Hochgebildet, geistreich und mit vielen körperlichen Vorzügen ausgestattet, hatte er bald das Herz der jungen Witwe erobert, die in ihrer ersten Ehe kein besonderes Glück gefunden hatte.“ (S22). Im Chor des Güstrower Gesangvereins unter Leitung des Steuersekretärs Gabillon durfte Fritz bereits 13-14-jährig mitsingen und vielfältige Instrumente kennenlernen.
Dem Wunsch des Sohnes und seines Fürsprechers nachgebend, reiste der Vater am 13.2.1828 mit Fritz nach Paris, wo Fritz bei einem französischen Major, der mit einer Frau aus Mecklenburg, die bereits verstorben war, verheiratet gewesen war, in Pension wohnte. Harmonielehre bei Anton Reicha (besser erläutert hier engl. Reicha), bei dem bereits 1820 Hector Berlioz Schüler war, hatte Fritz nachhaltig beeinflusst. Tief beeindruckt war er von dem Glanz und Glamour der Pariser Oper mit dem Ballett „La belle au bois dormante“ und Rossini’s Oper Wilhelm Tell.
Am 26.3.1830, 2 Tage nachdem Fritz die Selbsttötung seines Wohnungsgebers erlebt hatte, wurde dieser auf dem Friedhof Père Lachaise beigesetzt. Fritz überzeugte seine Eltern mit Hilfe von Gabillon, dass er selbständig mit gerade 18 Jahren eine Mansardenstube in der Rue St. Jacques beziehen durfte und seinen Unterricht fortsetzten konnte. Die am 27.7.1830 ausgebrochene Revolution schilderte Fritz anschaulich in seinen Aufzeichnungen. „Einige Tage nach dem Schlusstableau der Julirevolution“ (S.44) erhielt Fritz ein Schreiben von seinem Vater, zurück nach Güstrow zu kommen.
Wichtig zu erwähnen als Wegbegleiter sind Eugène Aubry (Bürgermeister von Argenteuil, die Stadt der Impressionisten) und Freund von Fritz der bereits 1871 verstarb, (Rue Rocher Nr. 9 Hotel Aubry (S.62) sowie Jaques Offenbach, der 7 Jahre jünger als Fritz ursprünglich in Köln geboren Jakob Eberscht hieß (Quelle Richard Fleischer, Deutsche Revue Heft 1 Januar 1883). Die Witwe von Fritz beschreibt die Einführung von Jacques Offenbach auch mit Unterstützung von Fritz zu Beginn in die Pariser Salons recht ausführlich (S. 67-72). Letztmalig treffen die beiden sich 1878 in Paris bevor Jacques am 5.10.1880 starb. Geradezu erheiternd ist die Passage (S. 84-86) bei der Fritz, sichtlich beeindruckt, von dem Erscheinen von Madame Georges Sand berichtet, die sich in der Pause eine Männerzigarre anzünden ließ. Anschließend gab es eine Improvisation von Chopin, die derselbe einleitete „er könne seine Begeisterung nur aus den Augen der berühmten Schriftstellerin schöpfen, man möge sie bitten, sich ihm gegenüber zu setzen. Georges Sand gewährte seine Bitte und nahm Platz am Ende des Flügels, warf einen langen Blick auf den musikalischen Improvisator und dieser, denselben erwidernd, begann“ (S.85). Nach vielen misslungenen Versuchen eine Oper in der großen Oper in Paris aufzuführen, ist es ihm zumindest 1843 geglückt, das Ballett „Lady Harriette ou la servante de Greenwich“ aufführen zu können. Aus diesem Stück wurde später das Libretto zu seiner Oper Martha 1947 in Wien erstellt und aufgeführt. Die prima ballerina dieser Aufführung, Adèle Dumilâtre, hatte indirekten Anteil daran, dass es überhaupt zu diesem recht kurzfristigen Engagement kam. In den folgenden Jahren bestimmten die Aufführungen der “Martha” den Erfolg des Komponisten. Ausgehend von der Auftragsarbeit für Wien kam dieses Werk aber auch 1858 nach Paris auf die Bühne im „italienischen Theater“. Nach Übernahme des elterlichen Gutsbesitzes hat Fritz 1849 geheiratet, doch bei der Geburt des Sohnes verstarb die junge Elise von Zadow am 1.8.1851. Eine 2. Heirat mit Anna Theen wurde anfangs 1855 beschlossen. Zwei Söhne sind aus dieser Ehe erwachsen. Als Leiter des Hoftheaters in Schwerin hatte er sich durch seine Kenntnis von Proben und Organisation der führenden Häuser in Europa empfohlen. Als Intendant neben einem technischen Leiter wurde ihm zunächst befristet auf ein Jahr mit Aussicht auf spätere Daueranstellung die Intendanz angetragen. 1868 heiratete Fritz zum dritten Mal und wohnte in Kirschwang bei Reichenau bei seiner Frau Rosine Swoboda. Zusammen mit Mosenthal war Fritz Verfechter und dann zeitweise Vorsitzender der Deutschen Genossenschaft dramatischer Autoren und Komponisten, die später in Leipzig gegründet wurde und damals bereits Autorenrechte verteidigte.
Seine letzten Jahre ab 1880 lebte Fritz auf dem Gut Heiligenkreuzberg in Darmstadt am Eingang des großherzoglichen Wildparks Kranischstein. Dies gehörte seiner Schwester Bernhardine. Zu seinem 70. Geburtstag und der 500.-ten Vorstellung der „Martha“ bekam er eine Einladung von der Generalintendanz des kaiserlichen Hofopernhauses. Seine letzten Tage bis zu wiederholten Schlaganfällen verbrachte er in Darmstadt, wo er am 24.1.1883 mit 70 Jahren verstarb. Sein Lebensschicksal war es wohl, 3 Wochen vor Richard Wagner zu sterben. Der Tod und ständige unterschwellige Vergleich mit dem schaffensgewaltigen Exzentriker Richard Wagner hat Friedrich von Flotow bis heute um viel Aufmerksamkeit gebracht. Es bleiben noch einige Entdeckungen diesbezüglich zu machen.

Stabi Ost

Die Staatsbibliothek zu Berlin hat 2 Standorte: Unter den Linden im Ostteil und Potsdamerstraße im Westteil der Stadt. Inhaltlich muss ich mal hierhin und mal dahin. Das macht nichts, denn es lässt sich so die Architektur und die Kunst am Bau vergleichen, als Begleiterscheinung. Meine Lieblingswerke sind die Leuchten in der Stabi West und die Uhren in der Stabi Ost. Die Architektur des frühen 20.-ten Jahrhunderts im Osten ist eher furchterregend und nicht wirklich einladend finde ich. Damals waren in Deutschland Bibliotheken noch elitären Kreisen vorbehalten, wie in der Bibliothèque nationale de France in Paris hatte die Stabi Ost einen runden Lesesaal, der wurde aber in dem Wiederaufbau nicht erhalten. Die eckige Variante in der Mitte der historischen Außenwände erscheint ungemütlich und in der Tat braucht die ungemütliche, unrühmliche Geschichte Deutschlands ständig solche Erinnerung daran. Neues Licht auf die historische Schatten werfen, durch die transparente Dachkonstruktion, ist in der historischen Sammlung an den Rändern jedem Nutzenden möglich. Das Treppenhaus ist in der offenen Bauweise der Stabi West mit den Leuten (allerdings aus Plastik) einladender. Aber das sollte jeder selbst auf sich wirken lassen. Heute profitieren wir von der Zugänglichkeit bei kostenloser Nutzung der Säle und Bestände in Berlin und der zentralen Erreichbarkeit beider Bibliotheken.

China altert

Zurückgehend auf die frühere strikte 1 Kind Politik erhöht sich der finanzielle Wohlstand der Chinesen alleine dadurch, dass das gleiche BIP auf weniger Köpfe verteilt werden muss. Eine Generation später ergibt sich aber durch das rasche Altern der Bevölkerung eventuell ein hohe finanzielle Last für weniger Beschäftigte bei gleichzeitig mehr älteren Menschen. Die Beschäftigungsquoten der älteren Menschen waren niedrig im Vergleich zu Europa, das bedeutet ein gestresstes System zur Finanzierung der Renten und, wie eine neue Studie (Lancet Public Health 2022) zeigt, für die Pflege der Älteren. Bis 2030 werden laut der Studie bis zu 14 Millionen Menschen zusätzlich Pflege benötigen. Das betrifft überwiegend Frauen und Personen im ländlichen Raum. Das ist bei uns auch so, denn Zugang zu ärztlicher Hilfe, Krankenhäusern und Unterstützung im täglichen Leben ist aufwendiger bei größeren Entfernungen und Fachkräftemangel. Das Ausmaß der Pflegebedürftigkeit hängt stark von dem gesunden Altern ab. Dies ist wiederum vielfach bedingt durch Bildungsniveaus und Lernfähigkeit und -wille im Alter bezüglich der eigenen Gesundheit.  Bewegung ist der Schlüssel zu mehr Gesundheit. Damit lässt sich die Pflegebedürftigkeit lang hinauszögern. Also raus, auch wenn es frisch ist. Open access Lancet paper (hier)

Du sollst mehr lesen

In unseren hektischen Zeiten, kommt so ein Aufruf immer passend. Statt Reisen kann ja auch online erkundet werden. Alles bildet, heute multimedial versteht sich. Dennoch lässt es sich wunderbar statt im stillen, heute kalten, Kämmerlein in öffentlichen Bibliotheken stöbern oder recherchieren. Die Bibliothèque nationale de France hat dazu eine alte gute Stube renoviert und richtig herausgeputzt. Die Kathedralen der Moderne in Stockholm, Brüssel mal flämisch, mal frankophon setzen auch bereits auf Zugänglichkeit für alle. Das Konzept war bereits in Paris in den aufgestellten Büchern, der Bibliothekstürme der BnF präsent. Begehbare Bücher samt Garten, Ausstellungen und Treffpunkten ziehen viele Besuchenden an. Mit dem historischen Standort Richelieu im Zentrum von Paris nahe Chatelet ist eine neue Dimension entstanden. Ob es gelingen wird, Touristen zu Lesenden und zu Lernenden weiter zu entwickeln, bleibt eine wichtige Frage für das Überleben unserer Kulturen und Demokratien. Neben der zur Schaustellung von Büchern gibt es auch Zugang zu neuen Medien und ein Set für virtuelle Realitäten zu Ausstellungen moderner Künstler seit dem Impressionismus. Die Verknüpfung von Kunst-, Geistes- und Architekturgeschichte mit aktuellem Design (neue Designerstühle) ist gelungen, Probesitzen eingeschlossen. So erschließen sich neue Traumwelten und harte Realitäten in einem Zug.

Übergänge

Auch Übergänge wollen gelernt werden.
In dem Beitrag von Arbeitsdirektorin Albrecht (Robert Bosch GmbH) im Tagesspiegel vom 19.10.2021 fordert sie von Unternehmen, ihr eigenes hoffentlich eingeschlossen, für die Bewältigung des Wandels, mehr soziale Verantwortung zu übernehmen (s.u.). Unternehmen stehen ihrer Meinung nach in der Pflicht, Menschen von einer Arbeit in eine andere zu bringen. Im Sprech der Human Ressource Verantwortlichen heisst das eben, neben Einstellung auch Trennungsmanagement zu beherrschen. Das stützt die Regionen und den Wirtschaftsstandort allgemein, den sonst steigen die Sozialabgaben auch für die Unternehmen mittelfristig, also sogar mittelfristiges Eigeninteresse. Wer lange über Fachkräftemangel klagt, kann dann nicht im nächsten Atemzug Menschen entlassen, die lange hervorragende Dienste geleistet haben.
Gestaltung von Übergangsarbeitsmärkten als Beschäftigungs(ver)sicherung, lange mein Forschungsthema am WZB in Berlin und in der Lehre an der Jacobs University Bremen, baut auf das Engagement der Unternehmen und Beschäftigten, Übergänge zunächst innerbetrieblich oder zwischenbetrieblich zu organisieren. Erst subsidiär kommt die öffentlich ko-finanzierte Gestaltung von Übergängen dazu, also die Unterstützung von Übergängen von Ausbildung in Beschäftigung, Arbeitslosigkeit sowie sogenannte Inaktivität in Beschäftigung. Eine große Baustelle ist der Übergang von Beschäftigung in den Ruhestand, wenn wir an die Gestaltung eines mehr fließenden Übergangs denken, statt des weitverbreiteten harten Übergangs von Vollzeitarbeit in 100% Gartenarbeit.
Lernen und Weiterbildung spielen direkt oder indirekt bei all diesen Übergängen eine bedeutende Rolle. Das zu verdeutlichen, hatte ich gerade wieder die Gelegenheit anlässlich einer beeindruckenden Tagung der “AgenturQ” in Stuttgart. Das Denken in Netzwerken, Verbünden und Platformen war bereits allseits präsent. Die Vorreiterrolle von Baden-Württemberg in vernetztem Denken und Handeln wurde deutlich, da bereits kürzlich das 20-jährige Jubiläum des Tarifvertrags zur Weiterbildung in der Metall- und Elektroindustrie gefeiert wurde (u.a. mit einem Tagungsband zum Nachlesen).
Weiterbildung schafft Werte und ist Teil der Wertschöpfung (20211025_Schoemann_Praesentation), nicht Teil der versunkenen Kosten, denn durch weitverbreiteten Fachkräftemangel geht Produktion und Produktivität verloren. Sehen wir Qualifikationen und Arbeitskräfte als Teil der Lieferkette, wie beispielsweise im Krankenhaus, dann wissen wir wie schmerzlich Produktionsausfall und Qualifikationsmangel sein kann. Weiterbilden#weiterdenken bleibt eine Daueraufgabe. Der AiKomPass als Ansatz, informelle Kompetenzen sichtbarer zu machen, ist ein guter Ansatz für alle, ihr eigenes Kompetenzspektrum zu überdenken, zu dokumentieren und eventuell zu ergänzen.
Lernen kann so viel Spass machen, wenn wir passgenau ansetzen können.

Roby übernehmen sie

Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel spielen zurzeit bei großen Wachstumsphasen nach tiefem Wirtschaftseinbruch eine bedeutendere Rolle. Abgesehen von hausgemachten Problemen wie dem Brexit kämpfen immer mehr Wirtschaftssektoren mit dem Füllen von offenen Stellen. Lassen wir uns nicht blenden von den Heilsversprechen der Techgurus. Roboter in der Pflege sind in experimentalem Stadium. Automatische Kassensysteme in Supermärkten nur langsam bei der Einführung. Autonome Autos weit weg von einer größeren Markteinführung. Riesige Investitionen in Technik und parallele Verwendung von analogen und digitalen Systemen für eine längere Zeit erhöhen zunächst die Kosten. Selbstverständlich müssen wir die disruptiven Techniken und Marktentwicklungen mitgehen und uns oft an die Spitze der Bewegung setzen, aber der mittelfristige Übergang ist gestaltbar. Eine breite Basis an Grundkompetenzen ist die beste Beschäftigungsversicherung. Kurz- bis mittelfristig lässt sich auch in einfacheren Dienstleistungen bei entsprechender Erhöhung des Mindestlohns mehr als ein Grundeinkommen verdienen. Bis wir sagen werden: Roby übernehmen sie, läuft noch viel Wasser die Ahr hinunter. Mehr als viele Techniker, Raumplanende und Prognostiker für möglich hielten. Zusammen mit dem Trend, dass noch lange hybride Techniken Verwendung finden, wie in der Mobilitätsbranche, brauchen wir breite Kompetenzspektren.

FT 4.10.21

Problemlösende

Nicht nur erst seit der Corona-Krise wissen wir, Personen, die sich als Problemlösende zeigen, sind die eigentliche Stärke eines Landes, einer Region oder einer Industrie. Die Basiskompetenzen von Problemlösen, Imagination und Kreativität sind die heimlichen Auszeichnungen eines schulischen und beruflichen Ausbildungssystems. Manches Mal hilft dabei die Mathematik, ein anderes Mal ein solides Wertesystem und öfters ist eine Kombination von beidem von Nöten. Das ist auf dem Arbeitsmarkt letztlich nicht anders. Problemlösende, die neue Wege beschreiten oder existierende Anlagen kreativ erweitern, stehen besonders hoch im Kurs. Dabei spielt es weniger eine Rolle, ob der Weg für Problemlösungskompetenz auf universitärem, hochschulischem oder beruflichem Weg erreicht wurde.
Die Spreu trennt sich vom Weizen in der Mühle!
Im Arbeitsprozess offenbaren sich Problemverursachende und Problemlösendene. Rahmenbedingungen spielen eine ebenso wichtige Rolle, zum Beispiel bei der Ermöglichung von kreativen Lösungen, die eingefahrene Wege verlassen. Für das Bildungssystem heisst das, selbst einfache Tätigkeiten werden sich über den Beitrag zu Problemlösungen definieren. Die FT schreibt bereits (s.u.), dass manuelle Tätigkeiten Anteile von Programmieren, Kreativität und Problemlösen beinhalten werden. Die wenigen Beschäftigten in automatisierten Lagerhallen werden den Roboter nicht einrichten, aber zu Problemlösungen vielfältiger Art beitragen müssen. Bastelnde, Bricoleures werden immer gebraucht werden. Alleinerziehende als problemlösende AlltagsheldInnen sind ebenfalls auf einer steilen Lernkurve unter Extrembelastung.
Teile der Wissenschaft befassen sich damit, erst einmal das Problem zu definieren, einzugrenzen und bearbeitbar zu machen. Das ist wichtig. Aber die nächsten Schritte der Lösungsansätze reichen von den großen Fragen der Menschheit bis hin zum alltäglichen Bewältigen von Problemen im Arbeitsleben, wie im privaten Bereich. Theologinnen, ein Beruf mit sehr wenig Arbeitslosigkeit, haben da ein gutes Skillset: nicht vor großen Fragen zurückschreckend, aber gleichzeitig kreativ dafür sorgen, dass irgendwie genug Messwein im Kühlschrank ist für alle. Prosit.
Clip aus FT vom 29.9.21 S.16

Bibliotheken

Die Freiheit in schönen Bibliotheken zu arbeiten, ist ein einzigartiges und vielfältiges Geschenk. Die neueste Umgestaltung der “Royal Library of Belgium” (KBR.be) hat einen hellen Lesesaal hinzugefügt. Eigentlich für Studierende, die keine Dokumente der Bibliothek konsultieren gedacht, mutiert die Institution zu einem “co-working” space. Das ist der eine Trend, aber ebenso werden alte Bestände für die Öffentlichkeit erschlossen und damit entwickelt sich das Berufsfeld des Bibliothekars zum Kurator des eigenen Fundus. Für die Inszenierung und Inspektion seltener Bestände zahlen Besucher höhere Eintrittsgelder. Win-Win nennen wir das heute. Valorisierung des Bestands und der Restaurierungsarbeiten ist die andere Seite der Medaille. Die Kathedralen der Moderne putzen sich richtig raus. Das macht Mut und Hoffnung für Bildungschancen, die wertvollen Bestände können so gut erhalten an viele Generationen weitergegeben werden.

“Je connais l’âme du pauvre et celle du riche : le pauvre s’imagine qu’avec l’argent on peut tout avoir. Le riche, lui, sait que ce n’est pas vrai.” (baron Maurice de Hirsch, 1831-1896) zitiert nach Victor Malka, 2006, S.93.
J’imagine, donc je suis

Verluste = Gewinne

Na bei dieser Gleichung oder Balance-sheet stimmt doch etwas nicht. Mit Verluste => Gewinne könnten wir Erfolg in der Zukunft reininterpretieren. Aber dass diejenigen, die die größten Verluste oder am längsten schon Verluste schreiben, letztlich die größten Gewinner sein werden, wollen wir nicht glauben. Dennoch die Kolumne von Baruch Lev in FT 3.6.2021 (s.u.) überzeugt uns von den gewandelten Umständen und Kontexten im globalen Wettbewerb. Es zählt rasche Expansion, keine Zeit mehr für Gewinne, sofort re-investieren in Expansion oder “the next big thing” bevor die Wettbewerber es machen. Geistiges Eigentum, Patente, besondere Kompetenzen der Mitarbeiter das sind alles “Intangibles”, nicht anfassbare Werte, die aber als Kosten in der Bilanz verbucht werden. Wenn dann verlustreiche Bilanzen über Jahre vorliegen erschrecken traditionelle Investoren, aber die “accounting losers” sind eben keine “real losers”. Die Unternehmen, die in Dienstleistungen oder Produkte investieren unterscheiden sich durch ihre möglichen Gewinnaussichten fundamental von den “real losers”, die z.B. hohe Mieten in Innenstädten oder einen teuren Maschinenpark zu finanzieren haben. Alle müssen Abschreibungen berücksichtigen. Heraus kommen Fehlinformationen und -anreize für Investierende. Veraltete Buchhaltungsregeln täuschen Investierende hier über reale Werte und Verbindlichkeiten. Gleiches gilt übrigens für Kosten der Weiterbildung. Diese werden auf der Passivseite der Bilanz geführt, sind jedoch im überwiegendem Teil, bei seriöser Durchführung, Investitionen in “intangibles” auch Humankapital genannt. Dazu wurden schon Bewertungsversuche seit ca 2005 durchgeführt, die unter dem Begriff der “Saarbrücker Formel” in die Human Resources Forschung eingegangen sind. Sorgfältig einschätzen, was wirklich eine Investition darstellt ist letztlich unternehmerische Verantwortung und Vertrauen in Geschäftspraktiken. Die Buchhaltungsregeln auch diejenigen des internationalen Accountings müssen im Einzelfall untersucht und geprüft werden. Da kann viel schief laufen bei Prüfungen durch die großen Rechnungsprüfungsfirmen wie im Fall Wirecard dokumentiert.

8-ter März

Corona in Form von Covid-19 lässt uns manche Gewohnheiten ändern. Viele lassen sich Impfen (#Impftermin). Das hat auch sein Gutes. Nur, das Ausfallen von Geburtstagsfeiern, Hochzeiten und bereits verschobenen Schulklassentreffen ist schon bedauerlich. Obwohl, der Protagonist im Roman von Norbert Gstreins »Der zweite Jakob« sieht das etwas anders. In der “Zeit” lesen wir: “Der Erzähler wird sechzig und der Autor Norbert Gstrein auch. Der Roman kann als “sati­rische Klage und künstlerische Selbstermäch­tigung eines leicht depressiven Sechzigjähri­gen” gelesen werden. »Natürlich will niemand sechzig werden, jedenfalls nicht als Jubilar, und na­türlich will niemand, der bei Sinnen ist, ein Fest, um auch das noch zu feiern«, lautet der erste Satz des Romans.” (S.52 vom 8.421). Es geht auch anders. Das DiesDasKollektiv aus Berlin organisiert Partys, Feiern und Festivals als gemeinnützige Organisation für die Berliner Club-Szene. Auf der Festivalkarte (z.B.) standen mehr als 10 Clubs/Bühnen gleichzeitig zur Auswahl und im Chat wird locker gequatscht. Also auf zur nächsten Ü60-Party. Schlusssatz im Zeitartikel: ” Es ist nicht so schlimm mit den sechzig Jahren, … Sech­zig ist heute das neue Fünfzig.” Es ist das knackige Alter. Wir können es eben jetzt so richtig knall/cken lassen. Machen wir es wie die Frauenbewegung, die eben auch nach dem 8-ten März als Grafitti sprüht.  

Weniger “isst” Mehr

Ein mit hohen akademischen Weihen versehener Artikel hat mal wieder bestätigt, was wir eigentlich seit den 70er Jahren bereits wissen und in den Gesundheitskampagnen “Friss die Hälfte” effektvoll angeregt wurde. Leider zeigen unsere “Obesity”-Statistiken völlig entgegengesetzte Trends. Wir werden immer dicker als Einzelne und als Gesellschaft. Dabei wissen wir es seit langem. Auch die Lösung mit der “Trimm Dich” Aktion und Waldpfaden mit Sportgeräten aus Holz hatten wir schon und haben sie verkommen lassen. Weniger essen hilft für ein längeres Leben und dadurch werden wir langfristig gesehen doch mehr essen (ein anderes Nachhaltigkeitsthema). Aber zunächst zu “Sestrin” dem Signalprotein. Zu hohe Proteinzufuhr schadet den tierischen und wohl auch dem menschlichen Organismus. Reduktion verlängert um 10% die Lebenserwartung. Das sind etwa 8 Jahre bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung bei Geburt von 80 Jahren. Den Autoren
Jiongming Lu, Ulrike Temp, Andrea Müller-Hartmann, Jacqueline Eßer, Sebastian Grönke, Linda Partridge ist mit ihrer Studie ein wichtiger Durchbruch gelungen: Sestrin is a key regulator of stem cell function and lifespan in response to dietary amino acids. Nature Aging, 2020.
Mein Vorschlag ist: bei der nächsten Frühjahrsdiät doch mal erneut versuchen es umzusetzten. In Zeiten von Covid-19 und seinen Varianten sind die Erträge mehrfach. Da es schon wieder wärmer wird, ist der Wohlfühlfaktor warmen Essens nicht so einschränkend. Deswegen, Klaus raus aus dem Haus.

Gott + Schirach

Am heutigen 23.11.2020 ist es soweit. Die Fernsehübertragung des Theaterstücks „Gott“ von Ferdinand von Schirach läuft im Ersten. Nach spannender Lektüre erwarten wir nun die Abstimmung der selbstbestimmenden Personen, nicht der meist über Listen aufgestellten gewählten RepräsentantInnen des Volkes. Alles andere als ein klares Votum für eine legale Sterbehilfe und Selbstbestimmung ein ganzes Leben lang wäre eine Überraschung. So wird endlich die breite Diskussion geführt, die diese schwere Entscheidung für alle Beteiligten benötigt. Toll, denn der Grundwert der Selbstbestimmung gilt  unbefristet. So ist es nie zu spät, auch eventuell erst am Ende eines Lebens Freiheit in einer letzten Entscheidung zu finden.

Finding Freedom

Abschließend ein Zitat aus dem Buch von Seite 177. “Ich bin kein Philosoph, aber, meine verehrten Damen und Herren, könnte nicht genau das es sein, was uns als europäische, als westliche Gesellschaft heute ausmachen sollte: nicht der zwanghafte Konsens, sondern, dass wir den friedlichen Dissens aushalten?”
Ein schönes Stilmittel – die rhetorische Frage, als Frage auf die wir keine Antwort erwarten, sondern beispielsweise, wie in diesem Falle, eine Zustimmung des Zuhörers einfordern.

Finding Freedom

Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Februar 2020 nimmt die Diskussion um Sterbehilfe in Deutschland wieder Fahrt auf. Die Mediananstalten (ARD, ZDF) und die Presse (Spiegel) berichteten recht ausführlich. Mit einem Vergleich zu Belgien und den Niederlanden lässt sich recht gut einsteigen in die überfällige Diskussion in Deutschland. Der Deutschlandfunk hat dazu ergänzend eine interessante kleine Sendereihe mit Positionen der großen Religionen produziert. Zum Beispiel der Buddhismus wird hier erläutert. Die jüdische Position findet sich ebenso zum Nachlesen oder Nachhören. Stärkere Ablehnung der Sterbehilfe findet sich im Islam und den beiden großen christlichen Strömungen (evangelisch, katholisch), wohl nicht nur in Deutschland. Jack Kornfield‘s Buch “Das weise Herz” nähert sich in Teil IV “Freiheit finden” und darin dem Kapitel 16 “Leiden und Loslassen” (S. 339ff.) der weisen Lebensstrategie des Loslassens und dem Lernen des Loslassens. Diese Lebensphilosophie endet aber gerade nicht in dem finalen Loslassen, sondern in einem eher lebensbejahenden Ablassen vom Leiden. Ein feiner, aber gravierender Unterschied. Das menschliche Leben ist ein edles Geschenk verglichen mit der Vielzahl der anderen möglichen Wiedergeburten aus dieser Perspektive. Wir dürfen es achtsam seine Früchte entfalten lassen und andere auf ihren Wegen begleiten. Kein einfacher Weg, keine einfache Zielsetzung. Demokratische Willensbildung verlangt gesellschaftsweite Diskussionen zum Thema. Jede/r mit sich selbst und alle gemeinsam. Einen interdisziplären Einstieg (englisch oder französisch) bieten auch die Diskussionen des Mönchs, des Philosphen und Psychiaters zum Thema Weisheit.

Kreativ

So wie die Generation der älteren Personen sich auf die Covid-19 Einschränkungen eingestellt hat, so macht das auch die jüngere Generation. Die unter 25 oder unter 35 Jährigen hatten schon seit einigen Jahren ein fundamental anderes Medienkonsum- und produktionsverhalten als andere Generationen. Dies hat sich wohl in der jetzigen Krise nochmals verstärkt. Online Nutzung von sozialen Medien und Streaming Diensten haben sich weiter verstärkt (Statistik dazu Link). Aber anders als zu jammern, hat auch diese Generation “in die Hände gespuckt” und eben auf ihre kreative Weise Kultur, Musik, Workshops, Tanz und Gemeinsamkeit in virtuelle Party- und Erfahrungsräume verlegt. “StayAtHome” ja, aber wir lassen uns den Spaß nicht verbieten.
Neue Verknüpfungen von mehreren Intiativen haben sich gesucht und gefunden. Ein gegenseitiges Unterstützen und Miteinander durch die Durststrecke findet statt. Solidarität wächst in der Generation der vermeintlichen Individualisten auf neue Weise. So wird von den Jüngeren eine virtuelle Plattform gebastelt, Gruppen von Künstlern und Freischaffenden vernetzt und gleichzeitig noch Spenden eingesammelt. Das Drunter & Drüber Festival ist ein spannendes Beispiel. Auch vor einem Namen wie dem “Dies | Das Kollektiv” schreckt die junge Generation nicht mehr zurück. Spannende Stories entstehen und viel Gemeinsinn in einer Krise, die uns in unsere oft zu kleinen Stuben einsperren musste.
Ich verrate jetzt nicht in welchen Workshops wir uns beteiligt haben. Spaß hatten wir auf jeden Fall und dazugelernt haben wir wieder viel, dieses Mal von der engagierten Jugend. Streaming-Plattformen für Gamer und Kunstschaffende, wie Twitch, kannte ich bisher nur aus Computerfachzeitschriften. Das hat sich nachhaltig verändert.
Mit dem Dies | Das Kollektiv gings Drunter&Drüber und weiter in der Szene mit . Wer sagt hier Deutschland kann nicht digital? Herzlichen Glückwunsch!
Weitere Aktivitäten und Spendenaufrufe finden sich bei UnitedWeStream.berlin oder der ClubCommission.de

Maske

Das CoronaVirus wird mit uns bleiben, ob wir wollen oder nicht. Dann werden wir uns eben anpassen müssen. Okay, die 85+ Geburtstagsfeier meiner Mutter musste ausfallen. Gemeinschaftsunterkünfte mit Hochbetagten stehen unter besonderem Schutz mit Einlasskontrollen, und das ist gut so. Die älteren Personen müssen noch mehr auf sich selbst gestellt im Alltag klar kommen. Masken zum Schutz vor Ansteckung immernoch weitgehend Fehlanzeige. Die Generation der Hochbetagten mit Kindheitserfahrung der Kriegs- und Nachkriegszeit weiss noch, was plötzlich alleine zurecht kommen heisst. Da mache ich mir irgendwie die Schutzvorkehrung selbst. Die Bastelstunde beginnt. Nach einigen ersten Versuchen und Ölen der Nähmaschine sind die ersten Prototypen fertig und der Familienrat kann tagen.
Also: die gesundheitliche Schutzfunktion der Masken sollte im Vordergrund stehen. Kaffeefiltereinsatz schon gut, aber Flies ist sicherer. Toll, die Wiederverwertbarkeit der Masken nach Auskochen im Topf oder mit Bügeln verdient ein Nachhaltigkeitssiegel. Das Wiederverwerten von Stoffresten spart ebenfalls kräftig CO². Klasse Initiative. Die Lehre aus der Covid-Geschichte:
Behalte deine alte Nähmaschine, die Stoffreste, Gummibänder und Füllstoffe. Alles was mal vorgesehen war für Kostüme oder Fastnachtskostüme hat einen neuen sinnvollen Einsatz gefunden.
Toll Mama, kann ich auch so eine Maske haben?
Bild unten hat sie mit dem Tablet fotografiert, Bastelei beschrieben und per email zugeschickt. Eigeninitiative kennt keine Altersgrenze. Lernen voneinander auch nicht.

Kaizen oder Kai’Zen bei Covid-19

Die Buchveröffentlichung zu Kaizen bei Pan Macmillan (Bild unten) hat mich erneut mit persönlichem Gewinn an die altbekannte Managementmethode anknüpfen lassen. Für viele ist Kaizen, ich mag lieber Kai’Zen als Wortspiel und konkretere Vorstellung zu den japanischen Kanji-Zeichen. Laut einem Wikipediaeintrag steht “Kai” für Veränderung und Wandel, “Zen” = zum Besseren, zum Guten. Der daraus resultierende kontinuierliche Verbesserungsprozess wurde in der Privatwirtschaft und dem öffentlichen Dienst geradezu zu einem neuen Mantra. Bei der Wahl der richtigen Indikatoren wie Patienten- oder Kundenzufriedenheit und eben nicht nur Kosten(senkung) kann das Anstoßen von Kai’Zen mittelfristig und langfristig wahre Wunder bewirken. Deswegen ist der Vergleich mit dem auf Schumpeter zurückgehenden Prozess der “kreativen Destruktion” d.h. dem Erfolg von radikalen Veränderungen stets sinnvoll. Viele Start-ups können von dieser Methode lernen, anwendbar bei sich selbst, in Gruppen oder für ganze Gesellschaften. In Zeiten von Covid-19 könnten wir auch sagen “von Viren lernen”. Kai’Zen ist “Bionics” pur. Aber genauso mit dieser Methode werden wir den Virus eindämmen und einen Impfstoff entwickeln. Die Viren bleiben gut in Kai’Zen, wir auch. Bleiben wir dran, wir haben den längeren Atem ;-). Einen der führenden Virologen Peter Piot hätte Covid-19 nun dennoch fast erwischt.

 

Masculinities

The exhibition of photos and film on “masculinities,liberation through photography” is an excellent example of how artistic approaches to central social phenomena enrich our understanding. The collection of images on masculinities enlightens and reveals the social construction of masculinity. All persons interested in such basic questions should grab the opportunity to pay a visit to the Barbican Centre in London until May 2020 (Later also in Berlin). Perfect choice of a location as the Barbican Centre represents a fine example of “brutal architecture” in London. This is already worth a visit for those not familiar with such concepts. Prepare to get lost somewhere in the multitude of cultural offerings. It feels like Centre Pompidou in Paris, but has additionally a splendid concert hall.

Depending on the time and location of our upbringing we are subject to different social constructions of masculinity. Browse through family collections of photos from grand fathers, fathers and your own youth and maybe your children. From the perspective of how masculinity has been framed at different epochs and across continents, it is obvious that masculinity just as feminity are constructed by social discourse, social choices and media representations. Make it a choice – nowadays – yes we can !
Read on with a critic published in “The Guardian” or “The Sunday Times“.

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Weiterbildung in Kreisen

In Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung hat das DIE die Datengrundlage für den 3. Deutschen Weiterbildungsatlas gelegt. Darauf aufbauend habe ich in den letzten Monaten eine neue ausführlichere Analyse der Daten auf Kreis- und Länderebene durchgeführt. Gleichzeitig wurden Karten erstellt, die eindrücklich die Unterschiede zwischen Bundesländern und Kreisen in den jeweiligen Bundesländern verdeutlichen.
Das Manuskript liegt bereist bei den Koautoren und wird in wenigen Wochen erscheinen. Die Schlussfolgerungen aus der ersten Version (siehe unten) werden einer erneuten empirischen Prüfung unterzogen. Einkleiner Vorgeschmack lässt sich in dem Bild erkennen. Aber die Webseite zum Weiterbildungsatlas hat ja schon viel mehr an Daten und Auswertungen im Angebot. Hier geht’s lang.

Martin, A., Schömann, K., Schrader, J. & Kuper, H. (2015). Ausgewählte Ergebnisse: Die Wiederentdeckung der Bedeutung der Region. In A. Martin, K. Schömann, J. Schrader & H. Kuper (Hrsg.), Deutscher Weiterbildungsatlas (S. 26-130). Bielefeld: W. Bertelsmann.