Jury

The are many forms of a jury. In many judicial processes a jury accompanies judges or the president of a jury in the preparing and voting on the verdict. In sports competitions or arts contests it is also common practice to have a jury of several persons to assist in the decision-making process. In academia we are also used to sit on juries to award Ph.Ds or academic positions or fundings. From famous film festivals (Cannes or Berlin) we know the tricky part to select jury members and supervise the proceedings of the jury to follow the official rules of how to accord prices according to a set of predefined rules. The basic proceedings are very similar irrespective of field of application, academia, film, music. Decision-making of the jury is usually based on some voting procedures, attribution of scores and summarising across jury members (to avoid or minimize the effect of corruption for example). Of course, there is a scientific literature on fallacies to avoid for juries themselves or in the selection of jury members.
The Concours Reine Elisabeth in Brussels 2023 has large jury. This year the enlarged diversity of the jury included the amazing lyric soprano Sumi Jo. The slightly more diverse jury (compared to 2018 song competition) might have contributed to the impressive participation of Asian singers in 2023. In competitions the quality of the jury has already a role in the number of international submissions you are likely to receive. Signalling diversity in the jury, therefore, is an important element of diversity of participants and probably intensifies competition through a broader reach. The winner of 2023 Baryton singer Taehan Kim performs a repertoire of Lieder and Arias in at least double the required 2 (European) languages. The impressive performances in the Demi-final with piano accompaniment and then the Final with the full Orchestra were cheered by the jury (in points) and the audiences as well. The repertoire of Taehan Kim ranges from Beethoven, Donizetti, Poulenc, Schubert, Verdi, Tchaikovsky to Schoenberg in the semi-final and from Wagner, Mahler, Korngold to Verdi in the final performance. Born in 2020, he certainly has a step career in front of him.
Praise goes to the accompanying pianist, the orchestra and the jury as well, which has encouraged diversity in applications and throughout the competition. An important training in cross-cultural competence for all performers involved. Rather than having a contest behind a curtain, for performers and/or the jury, the whole competition is an excellent piece of daring far reaching transparency of a jury’s work. Everybody online can still listen to the competition performances and judge (or train judgement) for themselves, because “the jury is still out”.

Doppelt-gemoppelt

… hält besser. So erging es mir, wie den anderen Zuschauenden im Berliner Konzerthaus bei 2 x hören. Eine kleine Fangemeinde hatte sich wieder eingefunden, um zeitgenössischer Musik zu lauschen und sich zwischendurch Erläuterungen anzuhören. Welch eine tolle Gelegenheit, denn neben dem Gespräch mit den beiden Musikerinnen Franziska Pietsch (Violine) und Maki Hayashida (Klavier) war die Komponistin Tatjana Komarova anwesend. Christian Jost moderierte das Gespräch über die Komposition und Interpretation bevor das gleiche Werk „Umhüllt von Licht und Nebel“ erneut zu hören und sehen war. Das kammermusikalische Stück in 4 Sätzen lebt von seiner unaufgeregten Dynamik und dem Wechsel der beiden jeweils tonangebenden Solistinnen. Allein, aber gemeinsam; ruhig, dennoch dynamisch. Dieses Sich-aufeinander-beziehen und gleichsam wieder nahezu meditativ auf sich selbst zurückgezogen komponierte Werk hat einen überraschenden Bezug zu den Biografien der Künstlerinnen. Selten gibt es die Gelegenheit, so nah an diese Hintergründe heranzukommen. Während noch die Tradition der italienischen Oper (auch Mozarts Frühwerk Mitridate) die SängerInnen stimmlich bestens in Szene setzten, vertraut das zeitgenössische Stück von Komarova auf eine zurückgenommene, eher verhaltene Virtuosität. Angedeutet ja, aber eben nur angedeutet und umgehend reflektiert, bescheiden gewendet. Wechselbäder der Gefühle, wie sie Aufführende ständig durchleben, werden nahezu musiktherapeutisch gewendet. Die Hommage an die Verletzlichkeit in der Musik sowie durch die Musik wird mit der Besetzung authentisch vermittelt. Das Stück von Komarova wurde zum Festival Spannungen 2014 komponiert und im Jugendstil Wasserkraftwerk Heimbach uraufgeführt. Der kleine Werner-Otto-Saal im Konzerthaus bot eine für Kammermusik geeignete Atmosphäre für die Darbietung sowie für das Gespräch zwischendurch. 

Ekman + Eyal

Die Ankündigung im Programm der Staatsoper in Berlin zur Aufführung von 2 Tanzstücken (1) Alexander Ekman und (2) Sharon Eyal im Programm spricht dementsprechend von Tänzer:innen des Staatsballetts Berlin mit Musik vom Tonträger. Das hohe Haus hat es mit den beiden Stücken geschafft, das reformierte Ballett in das 21. Jahrhundert zu retten. Dazu gehört neben neuen Bewegungsformen, die freieren Umgang mit dem Standardrepertoire des Balletts erlauben, auch die Musik der jungen Generation in die Staatsoper reinzulassen. Ja genau, dazu gehört Technomusik in der Staatsoper. Das Publikum hat sich deutlich verjüngt und so manchem älteren Herrn oder Dame fliegt da schon mal das Blech weg. Die Clubszene in Berlin hat ihre balletttänzerische Erweiterung gefunden mit ihrer Musik als Kunstform. Das gelingt besonders durch die Musik von Ori Lichtik „Strong“. Die provokanten Kostüme, die gekonnt mit Genderrollen spielen, ergänzen auf eindrückliche Weise die kraftvollen Ausdrücke der Tanzenden. Anspielungen an Maurice Béjart’s Bolero oder „Le sacre du printemps“ erfreuen Tanzbegeisterte. Gruppendynamik, Solo und Pas de Deux bauen dennoch auf dem klassischen Figuren- und Konstellationsrepertoire auf. Auch oder gerade in der Clubszene der Realität gibt es die Feuervögel, Flamingos und schwarzen Schwäne. Zur Vorbereitung auf den Tanzabend empfiehlt sich der Besuch in einem der Berliner Clubs. Gerne auch einmal wieder in den Berliner Zoo gehen und die Haarpracht der Orang-Utans in der Bewegung bewundern. Die uns genetisch sehr Verwandten haben uns in puncto Haarpracht, besonders auch im Alter, einiges voraus. Mehr Bewegungsfülle und Begeisterung für Bewegung wecken beide Stücke auf nachhaltige Weise. „Nobody leaves the room unmoved“. Ein bewegender, tänzerischer Abend Unter den Linden.