Je mehr Putin sich unablässig in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine und gegen seine eigenen Leute versteift, umso mehr werden die musikalischen Werke von Dmitri Schostakowitsch aktuell. Schostakowitsch hatte viel unter Stalin zu leiden. Sein Werk konnte kaum Gefallen bei der stalinistischen Führung finden, aber dennoch haben voele der Russen seine Werke geliebt. Insbesondere die sogenannte „Leningrader“ Symphonie, die das Volk einte vor den Radioempfängern, selbst mitten im Krieg gegen Nazi-Deutschland. Die Berliner Symphoniker haben diesem Werk eine neuere Ehre erwiesen mit einer Aufführung in Berlin 2024-5. Das Interview dazu mit dem Dirigenten Yannick Nézet-Séguin wurde geführt von Matthew Hunter, Bratschist der Berliner Philharmoniker. Es beschreibt diese eindrückliche Auswahl hervorragend. Die Berliner Philharmoniker haben eine lange Tradition, Werke von Schostakowitsch aufzuführen und einzuspielen. Die Digital Concerthall hat eine umfangreiche Sammlung mit Werken von Schostakowitsch. Oftmals etwas schwere Kost, aber durch das Ausspielen des ganzen dynamischen Spektrums von pp bis ff nie langweilig. Eine kleine Filmmusik „Volksfest“ (Sylvesterkonzert 2022) ist leicht beschwingt oder gar etwas beschwipst. Der musikalische Nachwuchs hat die Tiefe der Werke erkannt und gewinnt international anerkannte Preise mit Vorträgen von Werken Schostakowitschs. So geschehen zum Beispiel beim „Concours de la Reine Elisabeth in Brüssel 2024-5. Der Ukrainer Dmytro Udovychenko würdigte Schostakowitschs Leben und Werk inklusive des Existenzkampfes und gleichzeitig seine Heimat die Ukraine mit dem Belgischen Nationalorchester mitten in Europa.