Wir haben vielfältige Beziehungen zum Meer. Diese reichen von romantisch geprägten Gefühlen zum Meer, den Wellen und den Fischen bis zur wissenschaftlichen Befassung mit den Meeren, Mangroven und dem Klimawandel. 71% der Erdoberfläche besteht aus Meeren. Das sollte den Festlandbewohnenden eigentlich klar machen, wie wichtig Meere für unseren Planeten sind. „Ocean Literacy“ nennt die UNESCO das. Neben Lesen, Schreiben und Rechnen sollte die Literalität auf unsere Ozeane ausgedehnt werden bevor es zu spät ist. Verschmutzung der Meere passiert hauptsächlich im Verborgenen. Lediglich Beobachtung aus dem Weltraum kann die weitläufigen Routen der Verschmutzenden zumindest teilweise nachverfolgen. Vielleicht hilft die Rückkehr zu der romantischen Sicht auf die Meere eines „William Turner“ zu einer höheren Wertschätzung der Meere, dem Licht und den Wellen.
Die kleine Sammlung von Gedichten „Das Meer“, erschienen im Reclam Verlag, ist eine gute Reisebegleitung für Begeisterte des Meeres. Darin findet sich eine Vielzahl von renommierten Schreibenden, die ihre Faszination des Meeres zum Ausdruck bringen. Mein momentaner Favorit ist Wolfgang Borchert darin (S.41-42) „Muscheln, Muscheln“.
Muscheln, Muscheln, blank und bunt,
findet man als Kind.
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Muscheln, Muscheln, bunt und blank,
fand man einst als Kind!