Infinite Landscapes

The “Alte Nationalgalerie” celebrates the 250th birthday of Caspar David Friedrich in Berlin. With a considerable effort to unite in one exhibition many paintings and drawings that stem from other collections of public and private origins. This particularly remarkable as a section of the exhibition is devoted to paintings that were intended originally to be seen next to each other (compare catalogue p. 233). Comparing 2 images from the same painter evolve into a narrative. This raises curiosity as in some instances the 2 paintings do not treat the same subject. Your very own interpretations and associations will make for an individual journey through the sheer endless spaces. The exhibition allows to grasp some of the many questions posed by the period of enlightenment not only in Germany. After “God is dead” what will happen? How is mankind defined? What is its relationship to nature? Are we just left alone or what comes after individualism? Even for painters, much like scientists, it is just as important to pose the right questions. Leaving the exhibition with more questions than answers will put you in the “Berlin state of mind” of 200 years ago. Greiswald, Dresden, Rügen and Copenhagen as well as nearby mountains were influential locations and landscapes for Caspar David Friedrich. Berlin 1906 „Jahrhundert Ausstellung“ made him famous again, despite decades of being forgotten. Yet another question to ponder and wonder about. An additional merit of the exhibition is the section on painting techniques and the use of his sketches and drawings for the preparation of the oil paintings. The final riddle to be solved is the price differential between the German and English version of the catalog in the bookshop next to the usual merchandising props.

Mehr vom Meer

Wir sollten uns mehr um das Meer kümmern. Länder ohne Küsten finden meistens wenig Gründe, warum sie sich um das Meer bemühen sollten. Es ist doch so weit weg. Weit gefehlt. Erderwärmung erhöht die Meerestemperaturen und das wiederum beeinflusst massgeblich die Regenfälle im Inneren der Kontinente. Wir sitzen buchstäblich alle zusammen in einem Boot. Historisch betrachtet war das Meer mindestens seit der Antike Teil des machtpolitischen Kalküls der Beherrschung der Welt und der sie Bewohnenden. Wirtschaftliche Interessen waren ebenfalls Bestandteil der Erkundung und Eroberung des Meeresraums. Die Hansestädte in Europa bieten dazu noch heute gute Beispiele. Nach dem Sklavenhandel sind heute die Überseekabel und Rohstoffe des Meeres die begehrten Schätze des Meeres. Der Artenreichtum der Tiefsee wird erst seit kurzer Zeit intensiver erforscht. Externalisieren von Kosten des Umweltschutzes zu Lasten unserer Meere hat noch wenig Berücksichtigung in Wirtschaft und Gesellschaft gefunden. Tourismus- und Migrationsströme zum Meer, auf dem Meer und über das Meer stellen uns vor große Herausforderungen. Wir werden sicherlich mehr über das Meer reden müssen, und das ist keine Mär. Image aus „Europa und das Meer“ (DHM).

Das Meer

Wir haben vielfältige Beziehungen zum Meer. Diese reichen von romantisch geprägten Gefühlen zum Meer, den Wellen und den Fischen bis zur wissenschaftlichen Befassung mit den Meeren, Mangroven und dem Klimawandel. 71% der Erdoberfläche besteht aus Meeren. Das sollte den Festlandbewohnenden eigentlich klar machen, wie wichtig Meere für unseren Planeten sind. „Ocean Literacy“ nennt die UNESCO das. Neben Lesen, Schreiben und Rechnen sollte die Literalität auf unsere Ozeane ausgedehnt werden bevor es zu spät ist. Verschmutzung der Meere passiert hauptsächlich im Verborgenen. Lediglich Beobachtung aus dem Weltraum kann die weitläufigen Routen der Verschmutzenden zumindest teilweise nachverfolgen. Vielleicht hilft die Rückkehr zu der romantischen Sicht auf die Meere eines „William Turner“ zu einer höheren Wertschätzung der Meere, dem Licht und den Wellen.
Die kleine Sammlung von Gedichten „Das Meer“, erschienen im Reclam Verlag, ist eine gute Reisebegleitung für Begeisterte des Meeres. Darin findet sich eine Vielzahl von renommierten Schreibenden, die ihre Faszination des Meeres zum Ausdruck bringen. Mein momentaner Favorit ist Wolfgang Borchert darin (S.41-42) „Muscheln, Muscheln“.
Muscheln, Muscheln, blank und bunt,
findet man als Kind.

Muscheln, Muscheln, bunt und blank,
fand man einst als Kind!

Chrysanthemum

We all know Chrysanthemum as the flowers of the autumn season. For Christians the Chrysanthemum is popular to decorate the graveyards around all saints day or reformation day. But also in the commemoration of armistice day of the Great War 14-18 flowers to remember that last a little bit are widely spread throughout Europe. But climate change and a prolonged summer season threatens these traditions. It is not uncommon to spot even a few roses here and there. It may well be the one and only “last rose” in other places.

Maybe we have to reconsider our concepts of seasons and planting cycles. Less use of tap water, but rain water recovery instead will help us get through droughts and a prolonged summer. Let’s see what changes we shall live through in autumn and winter. Chrysanthemum in winter, Chrysanthemum for Christmas is strange idea. Maybe that is what we should expect from now on.

11.11.2023 Ile de France

Trees

Looking at trees is relaxing. At least this is true for most of us. Some researchers, however, have a stressful time to sort out what it is exactly about trees that causes this impression, perception or feeling. Time to do a few studies on this issue (Lancet RM, 2023). Most likely it is the size or the number, maybe the surface or volume covered by trees that have an impact on us. Maybe it is the sequence of seasons that really causes the pleasant feeling about trees. Perhaps the fresh air, shadow in summertime or more the birds and squirrels or dogs that „inhabit“ the trees in neighborhoods that are important to us. More and more cities really develop sizable programs to care about their green spaces. In a simple cross-sectional study it seems the visibility of trees that is important rather than other effects. More sophisticated second round effects like oxygen levels or meeting points like in rural areas seem not to matter as much in cities currently. The study cited below invites us to devote more consideration to trees which we took for granted for far too long.

Ordóñez, C., Labib, S.M., Chung, L. et al.Satisfaction with urban trees associates with tree canopy cover and tree visibility around the home. npj Urban Sustain 3, 37 (2023). https://doi.org/10.1038/s42949-023-00119-8

Energiewende lokal

Neben dem vielen politischen Geschrei vollzieht sich die Energiewende oft schon unter dem Radar der breiten Massenmeinung. Unzählige lokale Initiativen machen Energiewende von unten, statt auf die große Politik mit ihren Subventionstöpfen zu warten. Das rechnet sich langfristig und bezieht viele lokale Akteure mit ein. Kehlheim, an der Mündung der Altmühl in die Donau, schafft es mit kleinen Schritten, weniger Gas zu verbrauchen und die Bierbrauerei mit Energie aus Pellets lokaler Holzwirtschaft zu betreiben. Recyclen der Flaschen mit Mehrwegkonzept trägt zu weiteren CO2-Einsparungen bei. Der lokale Konsum ist dabei inbegriffen.
Lokale Energiewende wird oft von unerwarteter Seite noch ausgebremst. Geplante Windräder ebenfalls in Kehlheim (Bayern) scheitern an der Bundeswehr, da sie Vorrechte geltend macht für Flugkorridore. Wir wissen gar nicht, welche Barrieren noch gefunden werden können, damit lokale Energiewende Realität werden kann. (Bericht Deutschlandfunk).
Damit wir weg vom Gas kommen, brauchen wir viele Anstrengungen von allen. Für die kommunale und regionale Energieplanung ist das durchaus eine Jahrhundertaufgabe. Unsere Gasometer, die vor hundert Jahren den Gasdruck lokal reguliert haben, sind oft schon für neue Nutzung erschlossen. Die Befreiungshalle nahe Kehlheim heißt im Volksmund schon lange Vereinsbier- oder Freibierhalle, jetzt vielleicht sogar aus „nachhaltiger“ Produktion. Die Auenlandschaft wird wohl nicht so schnell wieder nachwachsen. Weniger Zellstoff-, dafür mehr nachhaltige Bierproduktion ist doch eine interessante Perspektive. Photo: Auszug aus https://loc.gov/pictures/resource/ppmsca.00044/

Auenlandschaft

Die Auen und die Wälder in der unmittelbaren Nachbarschaft hatten eine hohe Bedeutung für die Biodiversität. Mit ihren fruchtbaren Böden waren sie leider sehr begehrt für die Landwirtschaft und wegen Wassernähe auch für Wohnungsbau. Die Auen haben eine wichtige Funktion als Aufnahmefläche für Hochwasserschübe an allen Binnengewässern. Das haben wir in Deutschland an der Ahr schmerzlich wieder erleben müssen. Nachhaltiges Wirtschaften mit den Auen statt gegen die Auen ist möglich. Selbst der langsame Rückbau von befestigten Flussufern ist möglich, wenn Ausgleichsflächen für Überflutungen erschließbar sind. Das braucht eine langfristige Planung. Diese fängt meistens auf den umliegenden Bergen und Hügeln an, die nicht mehr nahezu ungebremst große Wassermengen rasch in die Flüsse ableiten. Auffangbecken, die höher gelegen sind, Versickerung, die nachhaltig bewässert, sind verbundene Planungsvorhaben, die zusammengenommen eine wirksame Antwort auf den Klimawandel bilden.
Auen haben feuchte- und wärmeregulierende Funktionen, die den umliegenden Dörfern und Städten zu Gute kommen. Elektrisch betriebene Schiffsmotoren drehen leicht mit höheren Drehzahlen und Vermeiden dadurch zusätzlich die hohen Heckwellen, die sonst oft bei langsam drehenden großen Schiffsschrauben zu beobachten sind. Als Naherholungsgebiete sind die Auenlandschaften sehr beliebt und nicht erst seit den Malenden der Romantik. Die größere Biodiversität sollte eine Antriebsfeder sein, diese Naturschönheiten zu bewahren und, wo möglich, wieder herzustellen. Leipzig hat das erfolgreich durchgeführt (Link PDF). In Frankreich tragen die Rückhaltebecken der Marne wesentlich zur Verbesserung der Wasserqualität der Seine bei damit mittelfristig darin sogar wieder gebadet werden könnte.

Sichtweise

In vielen Fällen stimmt die eigene Sichtweise nicht mit der Sichtweise von anderen überein. Das kann sich bei Personen bis hin zu Persönlichkeitsstörungen auswachsen. Bei ganzen Gesellschaften, Kantonen oder Regionen führt die verzerrte Selbstwahrnehmung zu gewissen Befremdlichkeiten oder Entfremdung. Die Lokalpresse der Südostschweiz zeigt zwei fröhliche BauarbeiterInnen, die gemütlich auf ihre Baustelle zuwandern. Weit gefehlt. Der Helikopter hat längst die Hauptarbeit übernommen und diese BauarbeiterInnen (à la Heidi) gehören einer Vergangenheit an, die längst untergegangen ist.
Aber Zeitungen verkaufen sich lokal wohl besser, wenn sie an dem idyllischen Bild der Vergangenheit als Selbsteinschätzung und Selbstvergewisserung festhalten. Die Fremdsicht kommt eben auch nur von Fremden. Die Personen zahlen letztlich gerne für den Lift, um das Naturspektakel der Alpen auf 2000m noch eindrucksvoller erleben zu können. Dabei wäre mit Bussen und einer kleinen Bergwanderung dasselbe Panorama bei höherer Endorphinausschüttung zu erleben. Ob es für das Transportieren der Mountainbikes im Sommer nach oben und mehr Skifahrenden bei weniger Schneegebieten im Winter eine solche Investition benötigt, die noch mehr Grünflächen verschwinden lässt, bleibt äußerst fraglich. Der Kampf zwischen Mountainbikern und zu Fuß gehenden Personen wurde bereits durch getrennte Strecken entschärft. Zwischen den Menschen, nicht aber die weitere raumgreifende Nutzung der Natur.