Frédéric Chopin und George Sand erschufen ein Lehrstück zum besseren Verständnis des Mäzenatentums. Die Autorin und Zeitungsverlegerin George Sand hat es Chopin ermöglicht, sich auf den Landsitz im Sommer zurückzuziehen und sich fern der Hektik von Paris auf das Komponieren zu konzentrieren. Chopin‘s Frustration über die 1837 aufgelöste Verlobung, die der Vater der Geliebten initiiert hat, hat sicherlich der Gesundheit und psychischen Verfassung des Komponisten einen weiteren Schlag versetzt (Ganche & Saint-Saens, 1913). George Sand kannte Chopin seit dem Abend, an dem sie Chopin in einem Pariser Salon Franz Liszt vorgestellt hatte. Hinzu kam die Ermöglichung in der Nachbarschaft einer Wohnung am Place Pigalle (Montmartre, Paris) eine preiswerte Untermiete bei derselben Gönnerin zu beziehen. Die in Polen lebenden Geschwister und Verwandten von Chopin haben sich persönlich bei George Sand bedankt und die Notwendigkeit erwähnt den mit Tuberkulose ringenden Musiker, der zusätzlich eine Tendenz hatte in Traumwelten abzudriften, mit Entscheidungshilfen beizustehen (Ganche, É. & Mercure de France, 1935). Diesem nahezu elterlichem Ansinnen auf nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch psychologischer Begleitung wird die Schriftstellerin gut 7 Jahre lang gerecht. Die Aufenthalte auf dem Landsitz Nohant (région Indre ) werden für beide zu einer fantastischen Inspiration. Continue reading “Chopin + Sand”