Series Evaluation

The monitoring of TV series is a serious science. The evaluation of so-called binch viewing has redrawn attention to the field of media studies again. We observe a bit across Europe, following the US experience, the change of TV productions into series that may run over several years. The successful format of a TV series draws advertising to the relatively constant audience. Most series have a particular age group as their target group. Viewing behavior determines time slots allocated. Each group has its own prime time. The publisher of books had their successes with similar series of for example children’s picture books or cartoons. Asterix, Martine and similar book series have basically applied the same “serial” mechanism before. Popular success creates its own dynamics. Therefore the evaluation of such serial productions should stay on our research agenda of the social sciences as well.

In a radio discussion “France Culture” has juxtaposed the 2 currents of series evaluation in a concise way. One current of assessment holds the view that rather than high versus low culture, the debate should take popular culture seriously. It augments the set of experiences as the characters in a TV series live through a kind of “experimental setting” each time anew. The variety of experiences is catching popular attention as they are beyond the scope of the spectator’s usual life settings and thereby a learning opportunity. This highlights the value of the content in the evaluation. This requires a thorough scrutiny of that content to evaluate an emancipatory value of viewing it (Sandra Lauglier, 2023).

An opposing view is defended by Bertrand Cochard (2024) with reference to the conflict about one’ use of free time available to us and how we spend it. His criticism takes issue with the amount of time “lost” by viewers of series. Time is not spent twice. The loss of time alone or side by side rather than spending it with other persons or physically active constitutes a major risk to the social fabric of society.The jury is still out on the issue. We likely see the start of a series of entries on this topic as well.

Müll Klischees

Die Deutschen lieben ihren Müll. In kaum einem anderen Land wird so liebevoll der Müll getrennt, wie hier. Wir erinnern uns alle an die sorgfältig gespülten Joghurtbecher, die in der Plastiktüte im Plastikmüllbehälter entsorgt werden. Seit der Covid-19 Pandemie haben wir ein runderneuertes Verhältnis zu den „essentiellen Berufen und Tätigkeiten“, die unsere Gesellschaft am Laufen halten, wenn sonst fast alles zum Erliegen gekommen ist. Die seit 2019 laufende Fernsehserie „Die 3 von der Müllabfuhr“ hat einen erstaunlichen Erfolg im deutschen Fernsehen. Mit „Views“, die von 3-5 Millionen Fernsehschauenden reichen ist das ein Quotenbringer im 1. Was sagt uns das außer wir lieben unseren Müll. … und das ist gut so. Für den Erfolg der Serie ist neben dem historisch angelehnten Titel „Die 3 von der Tankstelle“ von 1930 mit Heinz Rühmann wohl auch die Arbeitsatmosphäre, die menschlichen Umgangsformen und die Umgangssprache, die anschlussfähige Art der Fernsehserie. Beliebte Schauspieler, allen voran Uwe Ochsenknecht mit seiner beeindruckenden Filmografie, lassen mehrere Generationen beim Zappen dort anhalten. Dabei kann der Müllmann bei den Einschaltquoten noch nicht zu dem Bergdoktor (in Spitze 7 Mio) aufschließen. Müll ist eben doch nicht ganz so kitschig, oder so sexy, aber der Umgang unter Kollegen, zu wenig Kolleginnen übrigens, hat mich einem schlechten Image in der Gesellschaft zu kämpfen. Abzuwarten, ob sich an dem Image der Müllabfuhr durch die Medien doch etwas ändern lässt. Der körperliche Verschleiß durch die harte körperliche Arbeit macht sich meist erst in den späteren Arbeitsjahren bemerkbar. Da wird verständlich, warum die Erhöhung des Rentenalters diesen Berufsgruppen wie ein Schlag ins Gesicht vorkommen muss. Eigene organisations-, gesundheits- und arbeitswissenschaftliche Studien mit Befragungen hatten bereits vor 10 Jahren nahegelegt, dass der erhöhte Krankenstand im fortgeschrittenen Alter sich nur mit umfassenden präventiven Maßnahmen eingrenzen lässt. Gabis Spätkauf ist in der Berlin-Schöneberger Realität auch eher ein Frühstückslokal, wo es noch einige Tageszeitungen gibt. Die Verdichtung von Arbeitsprozessen und Privatisierungen in der Müllbranche setzen diese Tätigkeiten weiterem Stress aus. Das ist aber ein eher undankbares Thema für einen Freitagabend im 1. Deutschen Fernsehen entsprechend der klischeehaften Erwartung der Fernsehschauenden.

Sichtweise

In vielen Fällen stimmt die eigene Sichtweise nicht mit der Sichtweise von anderen überein. Das kann sich bei Personen bis hin zu Persönlichkeitsstörungen auswachsen. Bei ganzen Gesellschaften, Kantonen oder Regionen führt die verzerrte Selbstwahrnehmung zu gewissen Befremdlichkeiten oder Entfremdung. Die Lokalpresse der Südostschweiz zeigt zwei fröhliche BauarbeiterInnen, die gemütlich auf ihre Baustelle zuwandern. Weit gefehlt. Der Helikopter hat längst die Hauptarbeit übernommen und diese BauarbeiterInnen (à la Heidi) gehören einer Vergangenheit an, die längst untergegangen ist.
Aber Zeitungen verkaufen sich lokal wohl besser, wenn sie an dem idyllischen Bild der Vergangenheit als Selbsteinschätzung und Selbstvergewisserung festhalten. Die Fremdsicht kommt eben auch nur von Fremden. Die Personen zahlen letztlich gerne für den Lift, um das Naturspektakel der Alpen auf 2000m noch eindrucksvoller erleben zu können. Dabei wäre mit Bussen und einer kleinen Bergwanderung dasselbe Panorama bei höherer Endorphinausschüttung zu erleben. Ob es für das Transportieren der Mountainbikes im Sommer nach oben und mehr Skifahrenden bei weniger Schneegebieten im Winter eine solche Investition benötigt, die noch mehr Grünflächen verschwinden lässt, bleibt äußerst fraglich. Der Kampf zwischen Mountainbikern und zu Fuß gehenden Personen wurde bereits durch getrennte Strecken entschärft. Zwischen den Menschen, nicht aber die weitere raumgreifende Nutzung der Natur.

Spitzel

Warum der Tagesspiegel bei meinem früheren alteingesessenen Zeitungshändler “Spitzel” hieß, ist mir lange nicht klar gewesen. Ein ungutes Gefühl bei den gelegentlichen Käufen ist geblieben. Das Schimpfwort “Springerpresse” war schlimmer und “Lügenpresse” ist eindeutig ein Pressefreiheit misachtendes Statement. Der Unterschied zwischen Meinungen, wie und welche Meinungen in der Presse erscheinen kann verzerrt sein. Im großen und ganzen können wir mit unserer Presselandschaft in der globalen Aufmerksamkeitsökonomie noch zufrieden sein. Das Sinken der Zeitungslesenden um ca. 50% in den letzten 20 Jahren ist zwar recht dramatisch, aber hat vielfältige Gründe. Wenn aus Berichterstattung zunehmend Meinungs- oder Stimmungsmache wird, werden Personen, die Informationen suchen sich an andere Medien halten.
Es ist verständlich, Printmedien brauchen andere Finanzierungsquellen als Abos und Laufkundschaft (Grenze irreführende Werbung). Den “local turn” der Lesenden bei gleichzeitig Qualitätsbewusstsein bei überregionalen Zeitungen, was Auflagen steigen lässt, hat der “Spitzel” vollzogen. Da Überregionalität in Deutschland kaum mehr zu erreichen ist, begibt sich der “Tagesspiegel” auf die “Spitzel”-Variante. Mit 12! lokalen Teilen allein in Berlin gibt es fast für jeden Bezirk einen Spitzel. Diese Person berichtet meistens Trivialitäten aus dem Bezirk, erreicht aber wahrscheinlich, wegen dem alternativen Bezahlmodell (à la Google, Facebook etc. mit gezielterer Werbung + viel Eigenwerbung) und nur scheinbar kostenlos, eine breitere interessierte Öffentlichkeit. Gezielte high impact Werbung wird so ermöglicht.
Was heisst das konkret? Naja, auf einen Artikel zu Milieuschutz und Gentrifizierung folgt dann eben eine gezielte Werbung, die als Info getarnt daherkommt. Die vielen Spitzel vom Spitzel spielen das Spiel kräftig mit, indem sie Gentrifizierung als “Kampfbegriff” versuchen zu diskreditieren, obwohl es in der wissenschaftlichen Literatur z.B. der Stadtsoziologie + Geografie  weltweit ein analytisches Konzept ist (Ursprung).
Der Treppenwitz der Berliner Geschichte ist dabei, dass Fahrstühle, die in Berliner Altbauten eingebaut werden leider für Rollstühle oft zu eng sind und meistens erst auf einer 1/2 Etage starten.  Genau, sie stoppen dann auch wieder eine 1/2 Etage niedriger oder höher, da sie wegen der Treppenhäuserkonstruktion in U-Form eigentlich nur außen angebaut werden können. Wir sollten also die Spitzel mal mit Gehhilfen, Rollator, Rollstuhl oder Kinderwagen solche Aufzüge benutzen lassen, damit eine objektive, nicht von möglicher verdeckter Werbung getriebene Berichterstattung erfolgt. Ich empfehle einen Besuch beim Orthopäden oder Osteopathen, um frühzeitig auf die Gelenke zu achten, mehr aber sollten wir das Körpergewicht (Obesity in EU) im Blick haben. Vorbeugen war schon immer besser als Heilen mit teuren Hilfsgeräten. Das gilt auch für faire mediale Bericherstattung. Noch mehr Spitzel in immer kleineren räumlichen Einheiten braucht wohl keiner, oder? TagesspiegelAuszug aus: Tagesspiegel Leute Tempelhof/Schöneberg vom 14.6.2022. Nur zu, machen sie “was mit Medien” aber richtig, nein auch nicht mehr so wie Henri Nannen. Radiobeitrag dazu. Hier.

Was mit Medien

Wenn wir Jugendliche nach ihren Berufsvorstellungen fragen, antworten viele ich würde gerne was mit Medien machen. Okay, Daddeln als Beruf ist vielleicht nicht schlecht und in der Tat, wir brauchen viele medienbewertende, kontrollierende, kurz medienkritische Menschen. Meistens lautet eine Präzisierung dann, naja was mit sozialen Medien. Aber, was sind denn soziale Medien im Gegensatz zu unsozialen Medien. Mark Zuckerberg hat das „Framing“ für sein Medienimperium gut hinbekommen. Sozial ist daran der ideale Grundgedanke jede/r könne mit jedem nach Kontaktanfrage sich austauschen. Werbung und Mobbing haben bereits die Oberhand genommen und aus den sogenannten sozialen Medien werden vielfach höchst unsoziale Konsequenzen sichtbar. Nicht erst seit den letzten Jahren versuchen die anderen Medien, auch zu sozialen Medien zu werden. Skandale, dass von Unternehmen gekaufte Artikel publiziert werden. Sponsoring von Beiträgen erreicht oft mediale Verbreitung, ist aber eigentlich verdeckte Werbung.
Aber was sind denn unsoziale Medien? Medien, die nur über eine unsozial hohe Paywall erreichbar sind, könnten wir als unsozial bezeichnen. Das träfe dann auf die öffentlich-rechtlichen Medien zunächst genauso zu wie auf privatwirtschaftlich organisierte Medien. Freibeträge oder Gebührenerlass bei den öffentlich-rechtlichen Medien können sozialen Ausgleich schaffen. Anders bei den sogenannten Printmedien, die ja auch immer mehr versuchen, sich zumindest ein wenig den Touch zu geben, auch so etwas zu sein, wie soziale Medien. Nur wenige Zeitungslesende fragen sich noch beim Bäcker: kaufe ich heute eine Zeitung einer verantwortlichen Art, 2€+X oder doch ein Graubrot in dünnen Scheiben?
Wenn sich dann jedoch herausstellt, ein Mitherausgeber, Dr. Josef Joffe von „Die Zeit“, warnt einen Firmenchef vor kritischer Berichterstattung und schreibt bis vor kurzem weiter Kolumnen in einer Regionalzeitung „Der Tagesspiegel“, früher lokal genannt der Spitzel, dann sind die Selbstreinigungseffekte der notwendigen, unabhängigen Presse nicht mehr hinreichend. Die veröffentlichte Meinung weniger Personen darf nicht mit der öffentlichen Meinung der Vielen gleichgesetzt werden.
Bei den Römern hieß es noch „panem et circenses“. Aus gebt ihnen „Brot und Spiele“ ist für viele Lesende schon Brot oder Spiele geworden. Neue soziale Medien brauchen wir und ja Jungs & Mädels macht was mit Medien, vielleicht Mediensoziologie. https://www.die-zeitungen.de/forschung-studien/zeitungswerbung/https://www.die-zeitungen.de/forschung-studien/zeitungswerbung/