Sonnendank

Jeder kennt den Sonnengruß aus dem Yoga. Jetzt gibt es eine neue Variante des Sonnengrußes. Nach vielen anderen Bundesländern hat sich Berlin an seine Mieterinnen, Pächterinnen und Eigentümerinnen gewandt, damit sie sich an der Ernte der Sonnenenergie beteiligen. Mit € 500 wurden kleine Steckersolarkraftwerke gefördert, die jede/jeder beantragen konnte der den Hauptwohnsitz in Berlin hat. Interessant war die erweiterte Interpretation des Balkons. Es wurden Kleinanlagen für Balkon, Terrasse, Gartenzaun oder auch für die Gartenlaube in die Förderung einbezogen. Alles digital zu erledigen, bitte.
Die öffentliche Förderung wird wohl die 2-3 fache Summe an privaten Investitionen anreizen. Das kann dann schon ein Anfang sein. Die Aussicht auf mehr Balkon- und Laubenpieper, die Strom für den Eigenbedarf erzeugen, kann hoffentlich mehr Personen bewegen, derartige Investitionen rasch umzusetzen. Viele Beispiele zeigen die Wirtschaftlichkeit solcher kleiner Investitionen, aber einige Jahre des Betriebs sollten schon einkalkuliert werden. Viel hängt dabei von dem allgemeinen Strompreis ab. Seit der Aggression Russlands in der Ukraine wissen wir, dass es noch viele weitere Gründe für die Beteiligung an der Energiewende gibt. Mehr Energiesouveränität fängt im Kleinen an, eine dezentrale Erzeugung und Verbrauch vor Ort kann sogar eine Netzausfall oder Notfallreserve darstellen.
Zu dem morgendlichen Sonnengruß reiht sich dann bald der tägliche Sonnendank ein. Mit dem entsprechenden Messgerät lässt sich die Sonnenernte leicht in Zahlen fassen und wir hören es buchstäblich im Geldbeutel klingeln. So werden gleichzeitig Steuergelder mit einer Hebelwirkung durch zusätzliche private Investitionen sinnvoll eingesetzt. Ein Digitalisierungsschub der privaten Antragsstellenden, Betreibende der Anlagen und öffentlichen Stellen ist ein zusätzlich sinnvolles Nebenprodukt. Papierlose Verwaltung ist ein Megaprojekt. Jetzt danken wir aber erst einmal der Sonne als großzügigem, selbstlosen Energielieferanten. (Image: IBB Webseite 2023).

Photovoltaik

Eigentlich ist die Photovoltaik eine alte Technologie. Seit 1954 werden Solarzellen, damals noch mit geringerer Effizienz und teuer, produziert und benutzt. Da hat sich viel verändert und nicht zuletzt durch die sogenannten Balkonkraftwerke sind Solarzellen zu einer weltweit beliebten, rentablen Alternative geworden. Dächer eignen sich wegen ihrer Schräge und oft der Ausrichtung bestens zum Aufstellen von Solarzellen. Renovationen und Neubauten sollten diese Art der Energieerzeugung unbedingt in Betracht ziehen.
Wegen Olympia 2024 in Paris wird dort gerade viel städtische Infrastruktur erneuert. Der “Gare de L’Est” wird beispielsweise von Frankfurt aus mit TGV und ICE angefahren. Da kommen viele Geschäftsreisende und Touristen aus Europa und der ganzen Welt an. Ein Blick auf die Dächer des “Gare de L’Est” von dem Fußweg zum Gare du Nord zeigt viel verpasste Investitionen. Ein Meer von Dächern liegt brach, bestens geeignet zur Installation von Photovoltaik. Das könnte eine Menge an Energie vor Ort produzieren, die die Züge dann direkt benötigen. Mehr Ökostrom statt Atomstrom kann einfach sein. Es fehlt nur oft der Wille. Nachhaltigkeit und Olympische Spiele ist ein ganz eigenes Thema, nicht nur für Paris 2024.