Fukushima 12

12 Jahre nach der Kernschmelze im Atomkraftwerk der technologiebegeisterten Japaner stellt sich immer noch die Frage nach der Entsorgung der verstrahlten Reste und Kühlwassers. Laut eines Berichts und den veröffentlichten Bildern zu dem Kernkraftwerk Fukushima staunen wir über das weite verseuchte Umfeld und die riesigen Lagerstätten für den verstrahlten Abfall. Geothermie, Wasserkraft, Windkraft und Solarenergie könnten auf der Fläche sicherlich riesige Mengen von nachhaltigem Strom produzieren. Das hatte bis vor 13 Jahren niemand denken oder aussprechen dürfen. Heute nach 18.000 Toten und vielen Folgeschäden durch Krebs und geschädigtes Erbgut wird der Unsinn weitergehen. Da sind sehr starke Interessen am Werk, denen es nicht um Menschenleben geht. Atomkraft, koste es was es wolle. Die Einleitung eines Teils des verseuchten Wassers ins Meer ist wohl bereits erfolgt. Noch mehr wird folgen müssen. Über die Fische als Teil der Nahrungskette werden Menschen dann mehr Radioaktivität aufnehmen. Das war schon so mit den Pilzen nach Tschernobyl. Fukushima bleibt ein abschreckendes Beispiel weltweit, da helfen jetzt zum 12. Jahrestag ein paar Solarzellen als Trostpflaster wenig. (Bilder aus ARD Tagesschau 11.3.2023. Auch bei uns ist es leider schmal Glück gewesen, dass nichts Schlimmeres passiert ist (Link Radiobeitrag DLF 2023-4-17)

K for Knowledge

Readers of the sociology and/or the philosophy of science or knowledge have a hard time. Each discipline is evolving at such a high speed that is terribly hard for humans to follow more than 1 or 2 fields. Perhaps the choice of Karma instead of knowledge would have made it easier here. Alternatively, in German it is easy to find many nouns starting with a capital K. Kapital, Krieg, Kritik or Käsekuchen would have been popular, I guess. Soon I shall open the comments for suggestions for additional nouns, as part of the empirical “swarm knowledge strategy” rather than the theory-driven deductive method applied in knowledge generation on my side so far.
But wait, we are already in the middle of the unsatiable quest for knowledge. On a meta-level we would deal with the multiple ways to acquire knowledge and create new knowledge. Artifical intelligence is certainly one of the hypes at the moment. New data and new combinations of data drive us forward in the expanding universe and knowledge space. We have witnessed the disappearance of the thick printed encyclopedia in most households, replaced by specilised digital dictionaries or the network society’s shared knowledge base of “wikipedia“. Knowledge is linked to the history of ideas and Peter Burke is a prominent figure to rely on as a reference in this field. 20 years after “A social history of knowledge: From Gutenberg to Diderot” he published the much acclaimed: “The Polymath. A cultural history from Leonardo da Vinci to Susan Sontag” in 2020. To synthesise across the many “monsters of knowledge” over centuries is a daunting task. I like quotes like the one from Leibniz (p.77) “the horrible heap of books that is constantly increasing” and then his own continuation: “Printing, once viewed as a solution to the problem, had become a problem itself”. The whole section is devoted to information overload. Fragmentation of knowledge into disciplines and, much worse, the manufacturing of false knowledge create new challenges to knowledge. Maybe transforming the term to “knowledges” rather than knowledge is likely to capture better the differences between artificial knowledge, created by artificial intelligence and specialised algorithms, and human based knowledge. In knowledge storage we have lost the race with computers, but in deciding what are promising combinations between different fields of knowledge, we are still a wee bit ahead of the machines. Klara tell me, where is the exit, or your synthesis of the whole lot. Meanwhile I continue to read – what? books and the like.

O O Omicron

oh, oh, Omicron. Die noch neue Variante hat eine Verdopplungsrate von ca. 3 Tagen laut der ersten wissenschaftlichen Beobachtungen. Das heisst, ein exponentielles Wachstum ist bereits präsent und die Verdrängung von anderen Varianten des Viruses wird sehr rasch fortschreiten. Die Verdopplungsrate können wir nur mit Kontaktbeschränkungen von jeder einzelnen Person beeinflussen. Gehen wir davon aus, dass uns das in freiheitlichen Gesellschaften nicht rechtzeitig gelingen wird, können wir mit simplen Fortschreibungen der Trends abschätzen, wann wir alle infiziert sein werden. omicron1
Das geht bei exponentiellem Wachstum rasend schnell. Wichtig dabei ist der Zeitpunkt der ersten Entdeckung und die vermeintliche Dunkelziffer der nicht-entdeckten Fälle, besonders hoch zu Beginn der Verbreitung. In der Grafik ist die simple Zeitreihe bei 2 unterschiedlichen Ausgangswerten 300 und 3000 Fällen dargestellt. In der Anfangsphase scheint das Problem von kleinem Ausmaß zu sein, wächst aber unaufhörlich weiter an und nach 31 Tagen haben wir entweder 30.000 oder bereits 3 Millionen Fälle mit Omikron je nach Anfangsannahme in 2 Szenarien. So wird die Variante schnell dominant. Das kann verheerend sein, wenn das Virus lethaler ist, oder mehr schwere Fälle produziert (Szenario 3). Danach sieht es derzeit nicht aus. Durch die rasche Verbreitung bei leichteren Fällen (Szenario 4), würde das Virus sein eigenes dauerhafteres Überleben sicherstellen, aber weniger töten.
Das Grippevirus hat wohl seit der “spanischen Grippe” diesen Weg eingeschlagen und ist aus Europa nicht mehr wegzudenken. Mit der weniger tödlichen, aber ansteckenderen Variante werden wir leben lernen müssen. Die Existenz der Grippe haben wir ja schon fast aus unserem Risikobewusstsein verdrängt. Wer hat sich schon noch gegen Grippe impfen lassen? Impfen im Schneckentempo, wie in Deutschland ist eine Hochrisikostrategie für vulnerable Gruppen.
Das Virus spielt nicht, aber es entwickelt Verbreitungsstrategien als evolutionäres Programm. Wir können dem begegnen. Das war uns bereits im März 2020 klar. Kaizen beherrscht der Mensch auch als Strategie. Der Mensch beginnt, sich selbst überflüssig zu machen. Ist das Fortschritt oder bereits Rückschritt? Künstliche Intelligenz schafft künstliche Freunde. Beherrschen wir die Viren noch, oder hat die Maschine in der Pandemie bereits gelernt, wie sie den Menschen von dem Planeten verdrängen kann? Sicherlich, ab morgen mache ich wieder “fröhliche Wissenschaft” im Dienste der Menschheit. Schachspielende (wikipedia zur Weltmeisterschaft) sind es gewohnt Strategien der Opponenten zu kalkulieren. So sollten wir dem Virus Covid-19 auch begegnen. Es ist nie zu spät, mit Schachspielen zu beginnen. Naja, den besten Computer schlagen vielleicht noch die besten Schachspielenden. Da bleibt uns nur noch, die Regeln des Spiels zu ändern.  Stop, machen wir das nicht gerade mit eventueller Impfpflicht, Kontaktbeschränkungen und verbesserten Hygieneregeln? Wir sind lernfähig, auch wenn es unendlich schwerfällt.

Annahme: Omicron Verdopplung alle 3 Tage (exponentiell) mit Start wert blau 300 und grau 3000, rot linear + 300 alle 3 Tage.

 

Impfen im Schneckentempo

Während sich ganz Deutschland auf den Wahlkampf mit Wahlkampagnen einschießt, ist die Impfkampagne mit wenig Schwung unterwegs. Dabei ist das ein Thema bei dem die Parteien recht unterschiedliche Positionen vertreten und in den letzten Monaten vertreten haben. Während wir am 1.Juli 2021 noch mit vielen anderen europäischen Ländern auf gleicher Impfhöhe waren, haben wir in den zwei Sommermonaten viel Zeit verschenkt, um uns auf den Herbst und Winter vorzubereiten. Das Virus Covid-19 macht keinen Urlaub und verbreitet sich beständig weiter. Wieso kann das Impftempo so zurückgehen? Nur keine vielleicht Wählenden vergraulen, dass spielt dem Virus in die Karten. Kaizen als kontinuierlicher Verbesserungsprozess beherrscht das Virus wie wir. Frankreich und Spanien haben uns richtig abgehängt und Portugal zeigt es uns so richtig wie Impfen gehen kann. „Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht“. Danke LeMonde für das Wachrütteln in Europa. DatenQuelle: ECDC.

Wendepunkt

Die Statistik zu #Covid-19 Impfungen zeigt erstmals mehr #Impfungen als Infektionen laut @FinancialTimes weltweit. Sicherlich ein Wendepunkt, wenn auch nur ein momentaner Wendepunkt. Das Virus mutiert und die Infektionen in bevölkerungsreichen Ländern sind noch nicht kontrolliert. Wir sind dankbar für jeden Hoffnungsschimmer, besonders die Finanzwelt feiert dann wohl schon wieder historische Höchststände. Dabei geht der Wettlauf mit dem Virus weiter https://schoemann.org/covid19-eu-variationhttps://schoemann.org/covid19-eu-variation

FT 4.2.2021

Asymptomatische Infektion

Es ist schon mehr als 1 Jahr her. Die Einzelfallprüfung zur asymptomatischen Infektion war uns bekannt. Alle Alarmglocken hätten klingeln müssen. Aber weit über München scheint die anschließende Veröffentlichung im New England Journal of Medicine nicht ernsthaft gewürdigt worden zu sein. Mit #Covid-19 Infizierte Personen sind ansteckend bevor sie selbst Symptome zeigen. Heute freundlich begrüßt, infiziert und einige Tage später selbst erst die typischen Symptome. Das SARS-CoV-2-Virus hat die kommunikativ weit überlegene Species Homo sapiens einfach ausgetrickstSARS-CoV-2-Virus hat die kommunikativ weit überlegene Species Homo sapiens einfach ausgetrickst, indem es kommunikatives Handeln (Bisous,Bisous, talk, talk) als Schwäche ausnutzt für eine rapide Übertragung. Wir müssen nicht gleich ins Schweigekloster umziehen, aber unsere Kommunikation auf digitale Medien temporär umleiten. Das sollte uns doch nicht schwer fallen, wir haben damit die Technik das Virus zu übertrumpfen. Nur wollen müssen wir es. Das Leid der 52.000 CoronaToten und deren Angehörigen wird es nicht mehr lindern können, aber weiteres Leiden und die Arroganz der Überlebenden bleibt uns hoffentlich erspart. Daher heißt es jetzt: Klaus ist allein zuhaus.

 

Covid19 EU Variation

Virusvariationen sind eine bekannte Strategie von Viren, ihr Überleben und ihre Verbreitung zu sichern. Diese von uns längst durchschaute Strategie kennen wir und sollten uns darauf vorbereiten. Wir bedienen uns im Management der gleichen Strategie (siehe Blogeintrag vom 17.3.2020 https://schoemann.org/kaizen) in kontinuierlichen Verbesserungsprozessen. Am 30.10.2020 finden wir in einem Financial Times Artikel erneut Bestätigung, wir befinden uns in einem „tödlichen Strategiespiel“ im mathematischen spieltheoretischen Sinne. Machen wir es dem Virus schwerer,  Drinnenbleiben, Maske auf und häufig Desinfizieren. So werden wir das Virus Schachmatt setzen. Einen Impfstoff wird es erst demnächst geben. Bis dahin bleibt uns eine spielentscheidende Strategie weniger uns es gilt „flatten the Curve “. 

Kaizen oder Kai’Zen bei Covid-19

Die Buchveröffentlichung zu Kaizen bei Pan Macmillan (Bild unten) hat mich erneut mit persönlichem Gewinn an die altbekannte Managementmethode anknüpfen lassen. Für viele ist Kaizen, ich mag lieber Kai’Zen als Wortspiel und konkretere Vorstellung zu den japanischen Kanji-Zeichen. Laut einem Wikipediaeintrag steht “Kai” für Veränderung und Wandel, “Zen” = zum Besseren, zum Guten. Der daraus resultierende kontinuierliche Verbesserungsprozess wurde in der Privatwirtschaft und dem öffentlichen Dienst geradezu zu einem neuen Mantra. Bei der Wahl der richtigen Indikatoren wie Patienten- oder Kundenzufriedenheit und eben nicht nur Kosten(senkung) kann das Anstoßen von Kai’Zen mittelfristig und langfristig wahre Wunder bewirken. Deswegen ist der Vergleich mit dem auf Schumpeter zurückgehenden Prozess der “kreativen Destruktion” d.h. dem Erfolg von radikalen Veränderungen stets sinnvoll. Viele Start-ups können von dieser Methode lernen, anwendbar bei sich selbst, in Gruppen oder für ganze Gesellschaften. In Zeiten von Covid-19 könnten wir auch sagen “von Viren lernen”. Kai’Zen ist “Bionics” pur. Aber genauso mit dieser Methode werden wir den Virus eindämmen und einen Impfstoff entwickeln. Die Viren bleiben gut in Kai’Zen, wir auch. Bleiben wir dran, wir haben den längeren Atem ;-). Einen der führenden Virologen Peter Piot hätte Covid-19 nun dennoch fast erwischt.