D for Democracy

Stand up for Democracy. Give me a D. Yes, we are passionate for democracy. Even if we are not singing Beethoven‘s “Ode an die Freude” every day, we are well aware that we have to defend democracy at numerous places. The essay in the New Yorker by Jill Lepore from January 2020 on the manifold risks to democracy and the way forward is a great inspiration. Democracy is always a “work in progress”. It improves and in most cases rises with the challenges. However, this demands to stay alert and wither the beginnings of threats to its functioning. Beyond the external threats, internal threats to democratic values are abound. The discursive element that is highlighted in the essay remains crucial. Debating in public is key. Transparency of arguments, reasoning and values are constituent parts of democracy. Clandestine ways of corruption, bribery and threatening of violence become apparent when fractions of society retreat from the public to form insider groups. Defenders of democracy need to speak out in public, publish they work, expose and perform their arts, challenge school curricula and be active in any policy field. This is a lot to do, but we have to prevail and rise to the continuous challenges to the democratic way of life. Too many dictators and autocrats around the world would like to see democracy fail. Worse, they work actively, like in “Qatargate” in November 2022 in Brussels to spread illicit practices of corruption. We have to strengthen our “antennas” and sensors to detect such practices. Prevention is key. Tough reactions with the force of the legal system to stop the spreading is also indicated. Let’s rise to the challenge, again and again with the latest technology.

China altert

Zurückgehend auf die frühere strikte 1 Kind Politik erhöht sich der finanzielle Wohlstand der Chinesen alleine dadurch, dass das gleiche BIP auf weniger Köpfe verteilt werden muss. Eine Generation später ergibt sich aber durch das rasche Altern der Bevölkerung eventuell ein hohe finanzielle Last für weniger Beschäftigte bei gleichzeitig mehr älteren Menschen. Die Beschäftigungsquoten der älteren Menschen waren niedrig im Vergleich zu Europa, das bedeutet ein gestresstes System zur Finanzierung der Renten und, wie eine neue Studie (Lancet Public Health 2022) zeigt, für die Pflege der Älteren. Bis 2030 werden laut der Studie bis zu 14 Millionen Menschen zusätzlich Pflege benötigen. Das betrifft überwiegend Frauen und Personen im ländlichen Raum. Das ist bei uns auch so, denn Zugang zu ärztlicher Hilfe, Krankenhäusern und Unterstützung im täglichen Leben ist aufwendiger bei größeren Entfernungen und Fachkräftemangel. Das Ausmaß der Pflegebedürftigkeit hängt stark von dem gesunden Altern ab. Dies ist wiederum vielfach bedingt durch Bildungsniveaus und Lernfähigkeit und -wille im Alter bezüglich der eigenen Gesundheit.  Bewegung ist der Schlüssel zu mehr Gesundheit. Damit lässt sich die Pflegebedürftigkeit lang hinauszögern. Also raus, auch wenn es frisch ist. Open access Lancet paper (hier)

Übergänge

Auch Übergänge wollen gelernt werden.
In dem Beitrag von Arbeitsdirektorin Albrecht (Robert Bosch GmbH) im Tagesspiegel vom 19.10.2021 fordert sie von Unternehmen, ihr eigenes hoffentlich eingeschlossen, für die Bewältigung des Wandels, mehr soziale Verantwortung zu übernehmen (s.u.). Unternehmen stehen ihrer Meinung nach in der Pflicht, Menschen von einer Arbeit in eine andere zu bringen. Im Sprech der Human Ressource Verantwortlichen heisst das eben, neben Einstellung auch Trennungsmanagement zu beherrschen. Das stützt die Regionen und den Wirtschaftsstandort allgemein, den sonst steigen die Sozialabgaben auch für die Unternehmen mittelfristig, also sogar mittelfristiges Eigeninteresse. Wer lange über Fachkräftemangel klagt, kann dann nicht im nächsten Atemzug Menschen entlassen, die lange hervorragende Dienste geleistet haben.
Gestaltung von Übergangsarbeitsmärkten als Beschäftigungs(ver)sicherung, lange mein Forschungsthema am WZB in Berlin und in der Lehre an der Jacobs University Bremen, baut auf das Engagement der Unternehmen und Beschäftigten, Übergänge zunächst innerbetrieblich oder zwischenbetrieblich zu organisieren. Erst subsidiär kommt die öffentlich ko-finanzierte Gestaltung von Übergängen dazu, also die Unterstützung von Übergängen von Ausbildung in Beschäftigung, Arbeitslosigkeit sowie sogenannte Inaktivität in Beschäftigung. Eine große Baustelle ist der Übergang von Beschäftigung in den Ruhestand, wenn wir an die Gestaltung eines mehr fließenden Übergangs denken, statt des weitverbreiteten harten Übergangs von Vollzeitarbeit in 100% Gartenarbeit.
Lernen und Weiterbildung spielen direkt oder indirekt bei all diesen Übergängen eine bedeutende Rolle. Das zu verdeutlichen, hatte ich gerade wieder die Gelegenheit anlässlich einer beeindruckenden Tagung der “AgenturQ” in Stuttgart. Das Denken in Netzwerken, Verbünden und Platformen war bereits allseits präsent. Die Vorreiterrolle von Baden-Württemberg in vernetztem Denken und Handeln wurde deutlich, da bereits kürzlich das 20-jährige Jubiläum des Tarifvertrags zur Weiterbildung in der Metall- und Elektroindustrie gefeiert wurde (u.a. mit einem Tagungsband zum Nachlesen).
Weiterbildung schafft Werte und ist Teil der Wertschöpfung (20211025_Schoemann_Praesentation), nicht Teil der versunkenen Kosten, denn durch weitverbreiteten Fachkräftemangel geht Produktion und Produktivität verloren. Sehen wir Qualifikationen und Arbeitskräfte als Teil der Lieferkette, wie beispielsweise im Krankenhaus, dann wissen wir wie schmerzlich Produktionsausfall und Qualifikationsmangel sein kann. Weiterbilden#weiterdenken bleibt eine Daueraufgabe. Der AiKomPass als Ansatz, informelle Kompetenzen sichtbarer zu machen, ist ein guter Ansatz für alle, ihr eigenes Kompetenzspektrum zu überdenken, zu dokumentieren und eventuell zu ergänzen.
Lernen kann so viel Spass machen, wenn wir passgenau ansetzen können.

Roby übernehmen sie

Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel spielen zurzeit bei großen Wachstumsphasen nach tiefem Wirtschaftseinbruch eine bedeutendere Rolle. Abgesehen von hausgemachten Problemen wie dem Brexit kämpfen immer mehr Wirtschaftssektoren mit dem Füllen von offenen Stellen. Lassen wir uns nicht blenden von den Heilsversprechen der Techgurus. Roboter in der Pflege sind in experimentalem Stadium. Automatische Kassensysteme in Supermärkten nur langsam bei der Einführung. Autonome Autos weit weg von einer größeren Markteinführung. Riesige Investitionen in Technik und parallele Verwendung von analogen und digitalen Systemen für eine längere Zeit erhöhen zunächst die Kosten. Selbstverständlich müssen wir die disruptiven Techniken und Marktentwicklungen mitgehen und uns oft an die Spitze der Bewegung setzen, aber der mittelfristige Übergang ist gestaltbar. Eine breite Basis an Grundkompetenzen ist die beste Beschäftigungsversicherung. Kurz- bis mittelfristig lässt sich auch in einfacheren Dienstleistungen bei entsprechender Erhöhung des Mindestlohns mehr als ein Grundeinkommen verdienen. Bis wir sagen werden: Roby übernehmen sie, läuft noch viel Wasser die Ahr hinunter. Mehr als viele Techniker, Raumplanende und Prognostiker für möglich hielten. Zusammen mit dem Trend, dass noch lange hybride Techniken Verwendung finden, wie in der Mobilitätsbranche, brauchen wir breite Kompetenzspektren.

FT 4.10.21

Transparent health care

In times of live or die questions, country comparisons are informative. It is the time to endorse, again and again, complete transparency to facilitate learning across borders (see recently The Guardian 13.5.2020). China has not been very transparent at the onset of the Covid-19 pandemia. Other countries should not follow this track in terms of lack transparency. This appies equally to transparency of hospital and care professionals doing amazing jobs in these critical times. No doubt about this. In order to learn about the need for qualified employees in this crisis, I recommend the full thread of the tweets from “Mary Poppins” on what it means to administer a respiratory machine to a patient.


The experience needed, the understanding of medical processes are only part of the story. Stress, mental overload, burn-out due to long-term shift-work and irregular working hours including frequent (unpaid?) overtime and lack of sufficient training may cause more fatalities than would otherwise be the case. Teamwork across shifts and weekends has to be effectively coordinated. Medication profiles need to updated and understood for adequate application from all team members not only the medical doctor or shift supervisor. In emergency situations panic control mechanism also are relevent features that have to be learned and experienced. In a previous analysis of data from 18.000 nurses in Canada we could provide evidence of the importance of some of these measures. Transparency is key. Cover-ups of past failures cost dearly in this global pandemia.  Full paper.
http://www.ccsenet.org/journal/index.php/gjhs/article/view/0/38574

Kaizen oder Kai’Zen bei Covid-19

Die Buchveröffentlichung zu Kaizen bei Pan Macmillan (Bild unten) hat mich erneut mit persönlichem Gewinn an die altbekannte Managementmethode anknüpfen lassen. Für viele ist Kaizen, ich mag lieber Kai’Zen als Wortspiel und konkretere Vorstellung zu den japanischen Kanji-Zeichen. Laut einem Wikipediaeintrag steht “Kai” für Veränderung und Wandel, “Zen” = zum Besseren, zum Guten. Der daraus resultierende kontinuierliche Verbesserungsprozess wurde in der Privatwirtschaft und dem öffentlichen Dienst geradezu zu einem neuen Mantra. Bei der Wahl der richtigen Indikatoren wie Patienten- oder Kundenzufriedenheit und eben nicht nur Kosten(senkung) kann das Anstoßen von Kai’Zen mittelfristig und langfristig wahre Wunder bewirken. Deswegen ist der Vergleich mit dem auf Schumpeter zurückgehenden Prozess der “kreativen Destruktion” d.h. dem Erfolg von radikalen Veränderungen stets sinnvoll. Viele Start-ups können von dieser Methode lernen, anwendbar bei sich selbst, in Gruppen oder für ganze Gesellschaften. In Zeiten von Covid-19 könnten wir auch sagen “von Viren lernen”. Kai’Zen ist “Bionics” pur. Aber genauso mit dieser Methode werden wir den Virus eindämmen und einen Impfstoff entwickeln. Die Viren bleiben gut in Kai’Zen, wir auch. Bleiben wir dran, wir haben den längeren Atem ;-). Einen der führenden Virologen Peter Piot hätte Covid-19 nun dennoch fast erwischt.

 

Sprachpolitik

Auf der internationalen Industriemesse in Hannover #HM19 wurde auf dem Pioneer Summit am 2.4.2019 wieder überraschend viel Deutsch gesprochen. Dem EU-Kommissar Öttinger auf Deutsch zuzuhören ist erfreulicher als auf Englisch. Der Vortrag von Klaus Helmrich, immerhin Mitglied des Vorstands der Siemens AG auf Deutsch zu folgen, ebenfalls bereichernd.  Der unglückliche englischsprachige Titel “Thinking industry further!” kann man sich mit Industrie weiterdenken zurecht reimen. Genauer war dann der Untertitel: “Die nächste Stufe des Digital Enterprise”. Von “Made in Germany” sind wir längst zu “engineered in Germany” übergegangen. Aber das war Industrie 3.0. Bei der Industrie 4.x spielen vernetzte Standorte der Produktion, Entwicklung und Kunden eine zentrale Rolle. Sprachpolitik kann hierbei zu einem kleinen und bescheidenem Sicherheitsvorteil werden. Übersetzungsfehler von Längenmaßen (inch in centimeter) oder anderen Details verursachen kostspielige “Engineering Disaster” wohl auch bei AIRBUS industries aufgetreten.

Einigen Diplomaten und Journalisten zufolge wird selbst in der EU Kommission seit dem Brexit-Votum bereits mehr in anderen Muttersprachen geplaudert,  zumindest in den Kaffeepausen. Willkommen in der alten, Neuen Vielfalt. Sprachen und Kulturen Verstehen lernen lohnt sich wieder.

Bild von Victor Vasarely copyright http://www.fondationvasarely.org/ mehr Informationen zur Person  https://de.wikipedia.org/wiki/Victor_Vasarely
Ausstellung noch bis 6.5.2019 im  Centre Pompidou 

 

Health and Care

Some surveys in the social sciences remain a reference due to their interesting scope of questions included. The Canadian National Survey of the Work and Health of Nurses is such a survey since they “dared” to ask a representative sample of 18.000 nurses, health care workers and care assistants questions including medication errors, fall injuries, and complaints of older adults in Canada. The study by Zafar Mehdi, Ramzi Nasser, Hildegard Theobald and myself reveals the importance of further training and sufficient staffing to prevent medication errors, fall injuries and other complaints of patients. DOI: 10.5539/gjhs.v11n3p111

Besides the interesting results of this study based on a little used data set, the study should encourage and reward transparency of medical practices and analyses (relevant in #Covid-19). Hopefully many other studies, ideally with longitudinal designs, will build on this interesting kind of data collection. Evidence-based human resource policies should not stop in front of hospitals and care institutions. Unfortunately, such sensitive data are still rarely collected, although conclusions are helpful for nurses, patients and society as a whole.

The Link to the paper in the Global Journal of Health Sciences and the download is free of charge here.  For science policy it is interesting to notice that the paper was part of a self-financed Ph.D. of Zafar Mehdi, accepted at the University of Vechta recently.