Deutschlandticket

Das Deutschlandticket erfreut sich recht großer Beliebtheit. Nahverkehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist angenehmer als ständig irgendwo, im Stau zu stehen. Die Nutzung für größere Entfernungen bringt einige unliebsame Überraschungen mit sich. Einige Regionalzüge transformieren sich im Kleingedruckten zu IC-Zügen, bei denen die Deutschlandticketfans dann aufgefordert werden, den Zug zu verlassen. Regionalbusse versuchen ebenfalls oft mit zweifelhaften Methoden, extra nochmals abzukassieren. Es ergibt sich daher gesicherte Eindruck, dass für die Bundesbahn das Deutschlandticket eine ziemlich lästige Überforderung darstellt. Bei den Reisenden, die gerade auf die Bahn umgestiegen sind macht sich das Gefühl breit plötzlich zu einer Gruppe von Personen zu gehören die ständige Mobbingerfahrung macht. So machen wir völlig neue Erfahrungen. Das überlastete Personal, das ebenfalls genervt ist von den Planänderungen durch Baustellen, gibt den Frust an die Kundschaft weiter. So wird die Verkehrswende nicht gelingen. Umdeklarieren von Zügen heißt in der Region eigentlich Etikettenschwindel, der Verbraucher kann ja auf das Kleingedruckte verwiesen werden. Nach 6 Monaten Deutschlandticket hätten doch schon einige solcher Hinweise zu Verbesserungen führen können. Hätte, hätte …, genau nehmen wir öfters das Fahrrad als Transportmittel. Das ist noch gesünder.

Hier fährt schon lange kein Zug mehr 🚂

Züge

Wer heutzutage mit dem Zug verreisen möchte braucht starke Nerven. Eine lange im Voraus geplante kostengünstige Reise kann dann schon mal zu unerwarteten Kapriolen führen. Jede Person wird wissen, dass eine Reise zum 14.Juli nach Paris ein besonderer Anlass ist. Normalerweise wird Revolution gemütlich gefeiert und nicht Revolution gemacht. Die Befürchtung ist jedoch im Juli 2023 könnte das anders sein. Die Gewalt an Jugendlichen und in der Folge von Jugendlichen war schließlich erst vor einigen Tagen mehrfach eskaliert. SozialwissenschaftlicherInnen führen dabei nebenbei Feldstudien durch.
Aber eigentlich war die Reise mit dem Zug schon Monate vorher geplant. Jetzt kommt es anders. Die THALYS Gesellschaft hat in ihrer App allerdings eine Gebühr für das Umbuchen fest verankert, selbst wenn es eine erzwungene Umbuchung ist. Also rein ins Geschäft, Wartenummer ziehen und Warten, Warten und nochmals, na was schon, Warten.
Zum Zeitvertreib wird ein Geschichtendrucker bereitgestellt. Ouf, Kurzgeschichten und Comics. Das macht Hoffnung beim, na was schon, Warten. Aber irgendwann fahren wir dann ganz schnell mit dem Hochgeschwindigkeitszug nach Paris. Aber da wir doch bitte 30 Minuten vorher auf dem Bahnsteig sein sollten, wissen wir schon, wir werden, na was schon, Warten. Mein Mantra bleibt: Mit der Bimmelbahn mag ich gerne fahren, die fährt langsam und kommt trotzdem an.

Grenzgang

Eigentlich wissen wir gar nicht mehr, was eine Grenze im Schengenraum der EU darstellt. Viele Arbeitende überqueren eine Grenze täglich, sozusagen als Arbeitsweg. Die Logik dafür ist vielfältig. Mal gibt es mehr oder besser bezahlte Arbeit im Nachbarland, mal ist es der preisgünstigere Wohnraum oder die Liebe. Diese Herzstücke Europas haben viel Selbstverständlichkeit, aber auch spezifische Belastungen mit sich gebracht. Das Europa der Grenzregionen bleibt für die meisten eine ständige Herausforderung. Regeln gelten meist noch nach Ländergesetzen. Sozialversicherungen sind ein besonderes schwieriges Thema. Das betrifft gerade die vielen Grenzüberschreitenden besonders hart. Misstrauen bei Sozialkassen ist die Regel und nicht die Ausnahme. Da wird dann schnell doppelt von Grenzgängerinnen abkassiert. Bei großen Katastrophen, bei denen die Medien überall hinsehen, stellen sich viele Politikerinnen ein. Für das Klein-klein des täglichen Lebens fehlt oft die Nachhaltigkeit der Handelnden, um wirkliche Verbesserungen zu erreichen.
Seit Jahren fahre ich beispielsweise in der schönen Grenzregion bei Aachen und Vervier mit dem Zug zwischen den beiden Ländern, doch dort scheint seit Jahrzehnten die Zeit still zu stehen. Wer mit ICE oder THALYS von Metropole zu Metropole fährt, rast mal eben vorbei. Die Bürgerinnen vor Ort dürfen sich zu Recht etwas abgehängt fühlen, bleibt für sie doch meist nur der Lärm der vorbeirasenden Züge. Zwischen Deutschland und Belgien gibt es für Grenzgängerinnen noch eine richtige Bimmelbahn. Sie wissen schon, die fährt langsam und kommt trotzdem an. Und das stündlich hin und her oder kreuz und quer. Leider wächst Europa selbst im Zentrum nur sehr gemächlich zusammen. Ob wir so viel Zeit noch haben, bevor undemokratische Kräfte die Uhren wieder zurückdrehen, bleibt eine Überlebensfrage für uns überzeugte Europäer.

Photovoltaik

Eigentlich ist die Photovoltaik eine alte Technologie. Seit 1954 werden Solarzellen, damals noch mit geringerer Effizienz und teuer, produziert und benutzt. Da hat sich viel verändert und nicht zuletzt durch die sogenannten Balkonkraftwerke sind Solarzellen zu einer weltweit beliebten, rentablen Alternative geworden. Dächer eignen sich wegen ihrer Schräge und oft der Ausrichtung bestens zum Aufstellen von Solarzellen. Renovationen und Neubauten sollten diese Art der Energieerzeugung unbedingt in Betracht ziehen.
Wegen Olympia 2024 in Paris wird dort gerade viel städtische Infrastruktur erneuert. Der “Gare de L’Est” wird beispielsweise von Frankfurt aus mit TGV und ICE angefahren. Da kommen viele Geschäftsreisende und Touristen aus Europa und der ganzen Welt an. Ein Blick auf die Dächer des “Gare de L’Est” von dem Fußweg zum Gare du Nord zeigt viel verpasste Investitionen. Ein Meer von Dächern liegt brach, bestens geeignet zur Installation von Photovoltaik. Das könnte eine Menge an Energie vor Ort produzieren, die die Züge dann direkt benötigen. Mehr Ökostrom statt Atomstrom kann einfach sein. Es fehlt nur oft der Wille. Nachhaltigkeit und Olympische Spiele ist ein ganz eigenes Thema, nicht nur für Paris 2024.