Das Handgelenk hat noch viel Platz für elektronische Geräte. Vom preiswerten Schrittzähler bis zur smart watch und intelligenten Armreifen oder sogar Ringen gibt es dort viel Potential für Innovation. Jenseits der Schritte werden mittels vielfältiger Sensoren eine Fülle von Daten erfasst. Datenschützer erschaudern geradezu. Das Potential für medizinische und soziologische Auswertungen dieser Daten ist immens. Vergleichbar mit einer elektronischen Waage, die Knochenmasse, Wasser und Muskeln erfasst erlauben die smarten Uhren noch mit Ungenauigkeiten, aber stetig besser werdend, kardiologische Werte und Schlafrhythmus zu erfassen.
Mit Daten von tausenden bald Millionen Datenlieferanten lassen sich wichtige Studien zur Früherkennung von Gesundheitsrisiken durchführen. Plötzlicher Herzstillstand ist eines der immer noch wenig aufgeklärten Phänomene. Die Studie im LANCET digital health hat solche Daten ausgewertet und kommt zu der Schlussfolgerung, dass dyspnoea für Frauen und Männer der größten Risikofaktoren darstellt. Für Frauen wird Entwarnung gegeben für Diaphoresis, exzessives Schwitzen, aber nicht für Männer. Letztere sollten Schmerzen in der Brust ebenfalls ernst nehmen. Daten sammeln kann durchaus Leben retten.
Dennoch droht dem Gesundheitswesen eventuell eine Welle an falsch positiven Selbsteinweisungen in der Notaufnahme der Krankenhäuser. Darauf sind wir noch wenig vorbereitet, inklusive der möglichen rechtlichen und finanziellen Konsequenzen. “Big brothers are smart watching you”. Müssen Ärzte die smarte Evidenz berücksichtigen, etwa so wie eine Patientenverfügung? Was wenn plötzlich der Notarzt unaufgefordert an der Tür klingelt? Wer hat meine Uhr gehackt, … , singt das Paulchen Panther jetzt.