Schachnovelle

Die Schachnovelle von Stefan Zweig gehört seit langem zu den Klassikern der deutschsprachigen Literatur. Zuletzt hat Jean-Philippe Toussaint in seinem autobiografischen Roman « L’échiquier » dieses Werk nochmals gewürdigt. Die psychische Belastung der fortgeschritten Schachspielenden macht spannende Lektüre. Bei Stefan Zweig ermöglicht das kognitive Training mittels Schachspielen die Bewahrung vor dem drohenden Wahnsinn durch Isolationsfolter. Gedankliche Fokussierung auf das Schachspiel und Spielen gegen sich selbst im Gedankenexperiment werden Rettung und Flucht in virtuelle Welten. Dennoch hinterlässt die Intensität der Erfahrung Spuren. Absorption ins Game, heute als Gaming meist verharmlost, lässt sich in vielen anderen Lebenssituationen wiederfinden. Es kann zur Sucht werden und Personen komplett absorbieren. Alleine Rauskommen oder vom Trip runter kommen ist schwer. Glück haben diejenigen, die professionelle Hilfe suchen und bekommen können.