Trending

Some cartoonists or scientists have a special capacity to sense and to explain upcoming trends. Put in a humoristic form the audience you are likely to reach will by far exceed the numbers you might reach otherwise. Loriot had a gift in this respect which is much acclaimed in Germany. Taking issue with the obsession of driving a car and all sorts of topics related he foresaw the trend to massive expansion of road traffic and what this trend, if extrapolated, will do to us. Mankind will change, men will no longer be kind. We return to animal-like behaviour and become slaves of the new technologies we create. Bad weather at least makes us rethink our mobility patterns.

Mobility Concept

Berlin has an exceptional chance to rethink mobility in the city as new modes of transport arise. Just as the bicycle paths have been expanded over the last decade there more options to reach your destination. For the vast majority of moves in the city the “decision tree” has grown new branches. We start to change habits to consider (1) walking (2) bicycle (3) roller (4) public transport and (5) cars (electric and sharing or still owned). Multi-modality (Jelbi) in Berlin figures out the best combination for you getting from A to B. Other hybrid forms of transport start their entry in the big cities.
The last hybrid form that soon will claim an entry into the Deutsches Technikmuseum in Berlin is the hybrid version between a bicycle and a car. The Hopper has a permission as a bicycle. It is allowed to use bicycle tracks and therefore has an advantage on the “last mile”. At the same time, it feels more like sitting in a car and a 2nd person behind you, 2 children and/or luggage or shopping bags. These hybrid forms manage to combine advantages of both original modes of transport. You may feel more safe, dry and visible on the roads like in a car, but you are not travelling at more than 25km/h. Cyclist might not be to keen to have a big competitor on their limited cycle space.
Legally the Hopper would need to take the cycle path even if the road would be empty, but there are many cyclists on the cycle path. This is a good reminder of the societal and legal issues involved in new technological solutions. Acceptability of another competitor for space in the city has to be earned. Legality has to be tested and laws interpreted, whether the hybrid form falls in one or the other pre-existing category. Otherwise, the legislator has to establish a new category altogether, but this is the very lengthy procedure. Two bicycle wheels in front and one motorbike-like wheel in the back make 2/3 bicycle and 1/3 moped.
With a stronger electric support, the bicycle becomes a pedelec and can go faster, has to use roads and is insurable against accidents. The options grow. We are likely to witness more innovation and options in the world of mobility. The proof of concept has been achieved. Finding a market for the hybrid mode of transport is another challenge. Competition and lobbying are fierce in this world of mobility as well.

Get mobile

In inner cities, plagued by horrible traffic jams and pollution by cars and lorries, we dearly await at least the one day per year without this nuisance. Mobility can be organized differently. Brussels demonstrates this in an exemplary fashion. Many families gear up for this one day to teach kids how to cycle technically without the dangers of the fight for space, speed and breathable air. Older persons also feel much more save then and walk or cycle longer distances than they usually do. So many winners and only a few forced to not use their cars during 10 hours. Massive health benefits for the whole city, especially on too warm a day in autumn 2023. All these kinds of ideas were already discussed before the COVID-19 crisis on a mobility fair in Brussels. It is not the ideas that are missing, but the political will and courage to try new ways forward. Learning that walking and cycling in cities do not hurt you, prepares the readiness to go further along this path. Just do it. And do it faster than in the past. The planet needs it, people seem to really like it, too. Enjoy.

Car free sunday Brussels 2023-9-17

Moped

Im Osten Deutschlands schwören viele Moped Enthusiasten auf ihre Schwalbe. Italienische Mopedliebhabende wollen immer nur Vespa fahren. In den 70er Jahren gab es bereits eine kleine platz- und energiesparende Alternative. Das war die Honda Dax. Als Moped zu haben mit 50cm³ Motor bis zum Motorrad mit 125cm³ bekannt als Monkey-bike. Der 4-Takt-Motor erlaubte geräuscharme, niedrige Drehzahlen. Dazu gab es eine Fliehkraftkupplung, besser bekannt als Halbautomatik mit Fußschaltung. Tanken mit Benzin ohne Ölbeimischung, was die Mobilität einfacher machte und mal vom Reservekanister getankt werden konnte. Reichweite ohne nachtanken, ça 70 km.
Im Juli 2023 habe ich noch einige Exemplare in einem autoberuhigten Ferienort an der Nordsee gespottet. Das Motorrad wird 2023 mit 1,5 Liter/100km ausgewiesen. Eher zeitgemäß ist die elektrische Variante, die sich sauber in der Garage oder direkt an der Solarzelle laden lässt. Das hat ungefähr ein halbes Jahrhundert gedauert. Umweltbewusstsein fällt nicht vom Himmel. Der Elektromotor bietet mit 800W. Das ist mehr Kraft als ein Pedelec. Da steht einem Ausflug zu zweit, nicht zu weit, nichts mehr entgegen. Bevor die Emotionen die Überhand nehmen, mache ich meinen täglichen Spaziergang.

Züge

Wer heutzutage mit dem Zug verreisen möchte braucht starke Nerven. Eine lange im Voraus geplante kostengünstige Reise kann dann schon mal zu unerwarteten Kapriolen führen. Jede Person wird wissen, dass eine Reise zum 14.Juli nach Paris ein besonderer Anlass ist. Normalerweise wird Revolution gemütlich gefeiert und nicht Revolution gemacht. Die Befürchtung ist jedoch im Juli 2023 könnte das anders sein. Die Gewalt an Jugendlichen und in der Folge von Jugendlichen war schließlich erst vor einigen Tagen mehrfach eskaliert. SozialwissenschaftlicherInnen führen dabei nebenbei Feldstudien durch.
Aber eigentlich war die Reise mit dem Zug schon Monate vorher geplant. Jetzt kommt es anders. Die THALYS Gesellschaft hat in ihrer App allerdings eine Gebühr für das Umbuchen fest verankert, selbst wenn es eine erzwungene Umbuchung ist. Also rein ins Geschäft, Wartenummer ziehen und Warten, Warten und nochmals, na was schon, Warten.
Zum Zeitvertreib wird ein Geschichtendrucker bereitgestellt. Ouf, Kurzgeschichten und Comics. Das macht Hoffnung beim, na was schon, Warten. Aber irgendwann fahren wir dann ganz schnell mit dem Hochgeschwindigkeitszug nach Paris. Aber da wir doch bitte 30 Minuten vorher auf dem Bahnsteig sein sollten, wissen wir schon, wir werden, na was schon, Warten. Mein Mantra bleibt: Mit der Bimmelbahn mag ich gerne fahren, die fährt langsam und kommt trotzdem an.

Grenzgang 2

Innerhalb vom Kern Europas ist der physische Grenzübergang kaum merkbar. Sobald es um die Regeln der sozialen Sicherung, Beschäftigung, Selbständigkeit geht oder der Unternehmensbesteuerung werden die bilateralen Regeln bereits viel komplizierter. Falls 3 und mehr Länder ins Spiel kommen wird die Lage ziemlich unübersichtlich oder zum Expertentum. Staatsbürgerin im Land A und Staatsbürger im Land B, arbeitend im Land C dürfen sich über einen Dschungel an Regeln freuen, der Kafkaeske Verhältnisse hoch 3 produziert. Irgendwo klemmt dabei immer etwas. Dabei hatte die Regulierung CE Nr. 883/2004 über die Koordinierung der nationalen Systeme der sozialen Sicherung doch weitgehende Konkretisierungen hervorgebracht und Sicherung der Bestandsrechte hervorgebracht.
Wie so oft liegen die Schwierigkeiten im Detail und darin sind die jeweilig zuständigen Verwaltungsbeamten, wenn die denn erst einmal herausgefunden wurden, eine Hürde, die es zu meistern gilt. In der jeweiligen landesüblichen Verwaltungssprache, versteht sich von selbst, inklusive regionaler Besonderheiten.
Während juristisch der Grenzübergang von Beschäftigten, Selbständigen und Unternehmen jeweils geregelt ist, ergibt sich aus einer juristischen Figur des „salary split“, also eine beschäftigte Person bei 2 Arbeitgeberinnen eine Lücke in der Zuständigkeit. Diese besteht gleichfalls in den meisten Ländern der EU. 2 Teilzeitjobs zu 50% lassen sich sozialversicherungsrechtlich nicht fair darstellen. Die zweite Lohnsteuerkarte und Besteuerungssätze, na wir ahnen schon, was das für Betroffene heißt.
Unternehmen und der Staat machen es sich einfach. Eine Konfiguration „Mulitplication des employeurs“, mehrere Arbeitgeberinnen, ist nicht wirklich adäquat vorgesehen (Crabeels, 2008 S.272). Dadurch werden viele, besonders junge Beschäftigte systemisch in ihrer beruflichen Findungsphase benachteiligt und in die Selbständigkeit oder gar die Scheinselbständigkeit gezwungen. Dabei brauchen wir dringend diese dynamischen GrenzgängerInnen in Europa mit ihren grenzenlosen Ideen, Enthusiasmus und Gestaltungswillen.
Neben diesen „high potential Grenzgängerinnen“ gibt es viele Beschäftigte, die bereits in einem Mitgliedsland der EU mehrere Beschäftigungsverhältnisse ausüben müssen, da sie von einem Job ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten können. (EU Statistik Jugend Eurostat,2022).

Grenzgang

Eigentlich wissen wir gar nicht mehr, was eine Grenze im Schengenraum der EU darstellt. Viele Arbeitende überqueren eine Grenze täglich, sozusagen als Arbeitsweg. Die Logik dafür ist vielfältig. Mal gibt es mehr oder besser bezahlte Arbeit im Nachbarland, mal ist es der preisgünstigere Wohnraum oder die Liebe. Diese Herzstücke Europas haben viel Selbstverständlichkeit, aber auch spezifische Belastungen mit sich gebracht. Das Europa der Grenzregionen bleibt für die meisten eine ständige Herausforderung. Regeln gelten meist noch nach Ländergesetzen. Sozialversicherungen sind ein besonderes schwieriges Thema. Das betrifft gerade die vielen Grenzüberschreitenden besonders hart. Misstrauen bei Sozialkassen ist die Regel und nicht die Ausnahme. Da wird dann schnell doppelt von Grenzgängerinnen abkassiert. Bei großen Katastrophen, bei denen die Medien überall hinsehen, stellen sich viele Politikerinnen ein. Für das Klein-klein des täglichen Lebens fehlt oft die Nachhaltigkeit der Handelnden, um wirkliche Verbesserungen zu erreichen.
Seit Jahren fahre ich beispielsweise in der schönen Grenzregion bei Aachen und Vervier mit dem Zug zwischen den beiden Ländern, doch dort scheint seit Jahrzehnten die Zeit still zu stehen. Wer mit ICE oder THALYS von Metropole zu Metropole fährt, rast mal eben vorbei. Die Bürgerinnen vor Ort dürfen sich zu Recht etwas abgehängt fühlen, bleibt für sie doch meist nur der Lärm der vorbeirasenden Züge. Zwischen Deutschland und Belgien gibt es für Grenzgängerinnen noch eine richtige Bimmelbahn. Sie wissen schon, die fährt langsam und kommt trotzdem an. Und das stündlich hin und her oder kreuz und quer. Leider wächst Europa selbst im Zentrum nur sehr gemächlich zusammen. Ob wir so viel Zeit noch haben, bevor undemokratische Kräfte die Uhren wieder zurückdrehen, bleibt eine Überlebensfrage für uns überzeugte Europäer.

Air pollution

Only if we measure air pollution , we shall be able to be sure it is not getting worse or is improving. The European Environment Agency has developed an app that gives us fairly accurate measure of several important indicators of air pollution or air quality as they prefer to name the indicators. With the wild fires in Canada and the repercussions of this in U.S. cities we are certainly aware that air pollution by neighbours  is just as important to know as air polllution originating in your own country.
In Europe this matters as well. Therefore the comparative view on air pollution is a necessary precondition to coordinate action within the EU. Specific meteological conditions yield SMOG in winter and too much heat facilitates SMOG in summer. Thousands of people die every year due to effects of air pollution. This is all well-known and documented.
In Science Advances (2023-6-9) new evidence is presented that fine particles (PM 2.5) in air transport influenza H1N1 viruses into the lower respiratory system and even other more distant organs like liver and kidneys. The conclusion is easy: Reduce air pollution much further, this saves lives and lots of costs in the health system as well. Well-being is advanced sometimes by doing less rather than more. Working more in the home office than in the inner city might reduce the peak of an influenza wave. New solutions to old problems are feasible with new technological advances and implementation like fibre-optic cables for fast internet service also in remote areas. Using the “Science Advances” should allow us to rethink our production and consumption model for the improvement of living and working conditions for all. Many extensions of our economic model shall be based on the “beyond growth” logic. We just need to dare to think and implement policies accordingly, rather than to continue to do the same mistakes over and over again. (Image: still building new Autobahn in Berlin 2022 in residential areas). 

Mobil

Mobilität geht heute schon anders als für meine Generation oder vorherige Generationen. Selbst wenn Autos noch für viele in den Vorstädten und auf dem Land schwer verzichtbar sind, ist der Stadtverkehr im Wandel. Erst die Teslas, die einen scheinbar unaufhaltsamen Aufstieg als relativ saubere Alternative zu den Verbrennern darstellen und jetzt der Quantum aus Bolivien, wie der Wall Street Journal am 27.4.2023 berichtet. Sehr klein, noch ohne Heizung, gemütliche Stadtgeschwindigkeit als Maximum und knapp 100 km Reichweite für 3 mittlere Personen plus Chihuahua oder Dackel für gerade mal 7.500$. Das kosten 2 gute, flotte E-Bikes auch, nur werden die noch schneller geklaut als damit gefahren wird.
Für viele Städter sollte der elektrische Einkaufswagen genügen, dieser steht ja sowieso die meiste Zeit. Kleine Ausflüge ins Umland unternimmt der Städter eher selten, vielleicht noch zum Sport in jüngeren Jahren. Fernreisen werden meistens anders bestritten. Bus und Bahn bieten wieder wachsende Reichweiten, wenn es sein muss nachts. Hier kann weniger groß (auf 4 Rädern) wieder zu mehr Beweglichkeit führen, egal ob als Eigentum oder besser noch als Sharing-Variante. Von den großen Reichweiten mit Fußwegen in deutschen Städten sind wir noch weit entfernt. Das wird sich hoffentlich bald ändern. Bis dahin drehen wir Runden in kleinen Parks und verkehrsberuhigten Ecken. Wem es draußen mit dem Fahrrad zu gefährlich, kalt oder nass ist muss auf den Heimtrainer umsteigen. Mal sehen wie lange es noch dauert bis sich kollektive Vernunft durchsetzt. Verhaltensänderungen sind bekanntlich schwer und dauern wegen Rückschlägen lange. Wir bleiben dran am Thema der nachhaltigen Mobilität, um unserer (Enkel-)Kinder willen.

E for Enterprise

There is a new start-up scene in development in Germany. Interesting to witness the new entrepreneurial spirit. Many of the youngsters grow out of their peer community, wanting to try new ways of working and living together. The new bottom-up or grassroots form of growing a business out of a subculture seems to be an adequate response to the growing diversity of societies and easier ways of community building through online social media. Name it “reach” today, it is similar to what you previously called having a customer base. The new element refers to a blending of cultures. Learning through being online connected to the world, yes, the whole world, allows wide-spread influences from other sub-cultures, be they American, Asian or African. The young are open-minded to new stimuli like “Ikigai” from Japan and, of course, the life histories of founders and individual biographies from entrepreneurs like the legend of Steve Jobs, Apple’s legendary founder. Imagineering has become part of the movie-influenced influencers. Short clips out of a longer story build communities. The witty comment, like at school, gets more attention than the long boring story of the preacher, teacher or the mansplainer. The experience of “flow” is all around these communities and this creates the specific magic of the start-up scene. They take each other to new levels, mutually, reinforcing their preferences and life-styles. They are well aware of the risks they are taking. “Keinhorn” German short for “not an Einhorn”, the one billion value threshold for super successful enterprises taught them crucial lessons. The “ecology of organisations” which I referred to in my courses at the now renamed “Constructor University” previously “International University Bremen”, then “Jacobs University”, (let’s see what comes next?) is an important complementary research tradition to assess the “survival” of enterprises. I still recommend this University, which I quit to start new endeavors. It carries in its several “names” the important message:
start, fail, change, (repeat).

Künstlerin

Wie werde ich zur kunstschaffenden Person? Ein Lehrstück über die Soziologie und Entstehung der Profession der Künstlerin ist in Paris, im Gebäude des Senats zu besichtigen. Das Musée du Luxembourg zeigt den schwierigen Weg hin zur bildenden Künstlerin seit seiner Anfangszeit im Frankreich des späten 18-ten und frühen 19-ten Jahrhundert. Es war und ist ein schwerer Weg, in einer von Männern dominierten Welt als Frau eine Eigenständigkeit zu erreichen. Die ersten Stationen dieses Kampfes werden in der Ausstellung deutlich. Zulassung zu den Ateliers, der Ausbildung und zu „Kunst als Beruf“ mit professioneller Anerkennung und Möglichkeit, seinen Lebensunterhalt damit zu verdienen, war und ist ein kämpferisches Unterfangen. Dieser Passionsweg wird deutlich in der kleinen sehr gelungenen, soziologischen Ausstellung. Die Genealogie und Soziologie der Professionen spricht seit langem von der „gläsernen Decke“, die viele Frauen an dem Aufstieg in höhere und höchste Positionen innerhalb einer Profession hindert. Das bleibt für jede Generation von Frauen ein Kampf bei dem Ihnen nichts geschenkt wird, auch oder gerade weil, die Bilder schön anzusehen sind. So erlaubt die Ausstellung, die Frau und den Beruf hinter den Bildern zu sehen. Eine Reflektion und Projektion über die Kunstschaffenden. Ein Spaziergang im Jardin du Luxembourg ist anschließend der Erholung dienlich.

Geisterrad 2021

In einem informativen Zeitungsartikel (Tagesspiegel 20.3.2021 S. 9) sind Jörn Hasselmann und Stefan Jacobs einem tödlichen Fahrradunfall in Berlin nahe dem alten Flughafen Tempelhof nachgegangen. Die schwierige Aufklärung des Sachverhalts lässt die Emotionen Angehöriger der verstorbenen Person fast völlig außer Acht. Zu schnell geht der Verkehrsalltag weiter und Opfer geraten in Vergessenheit.
Beispielhaft führt Lara Keilbart (4.6.2021 ebenfalls Tagesspiegel) vor, wie Emotionalität sich mit Sachlichkeit paaren kann: “Wir sind wütend und traurig“.
Der ADFC (existiert seit 1979) versucht Gleichgültigkeit mit seiner Anteilnahme und Mahnwache (seit 2016) mittels sogenannter weißer Geisterräder entgegen zu wirken. Zwischen 2010 und 2018 starben 20.000 Radfahrende in Europa. Noch schlimmer ist die Bilanz bei Fußgänger:innen 51.000 Verkehrstote in 2020. Das macht sehr viele betroffene Personen und Angehörige. Zusätzlich noch traumatisierte  Unfallverursachende. Leider habe ich bisher nur zu stark zusammengefasste Statistiken zu dem Anteil der Verursacher, Altersgruppen, Alkohol– oder Drogenbeteiligung etc.  unter den Verursachenden gefunden. Da brauchen wir mehr Aufklärung.  In jedem einzelnen tragischen Fall (445 Radfahrende † in D in 2019) wird dadurch kein Leben mehr gerettet, aber die Prävention von jedem weiteren Fall darf nicht an einem gleichgültigen Achselzucken stehenbleiben. Auch 50 Jahre nach einem solchen vermeidbarem Schicksalsschlag berührt mich jede neue Mahnwache. Dank an die Journalist:innen, unablässig weiter darüber zu berichten (Daten vom Statistischen Bundesamt zu Verkehrsunfällen M/F hier). Bitte immer wieder neu darüber berichten, bis unsere Städte und Gemeinden für “ZuFußGehende“und Fahrradfahrende sicher werden. “Die höchste Unfallgefährdung für ältere Fußgänger (65+) bestand in Berlin mit 59, Hamburg 52 … verunglückten Personen je 100.000 Einwohner. Der Vergleichswert für Deutschland insgesamt lag bei 38”. (Zitat Statistisches Bundesamt Unfälle von Senioren im Straßenverkehr 2019 S.6) Dabei sind null Verkehrstote in Großstädten erreichbar. Oslo und Helsinki sind Beispiele (Nachricht DLF 20.4.2021).

Tagesspiegel 20.3.2021 S. 9, Foto von ©Jörn Hasselmann
Quelle: Statistisches Bundesamt (Link)

Downsizing

Der erste Schritt hin zum Verzicht auf das Auto ist der Schritt des “downsizing”. Wie klein kann ein Auto sein für einen Urlaub im Gebirge mit Freunden. Die Mini oder Kleinstwagenklasse der Autoverleihfirmen vor Ort bietet für mittelgroße, schlanke Personen preiswerte Zweitürer! Selbst mit 4 Personen, Stöcken und Rucksäcken für eintägige Bergtouren war das im Kleinstwagen machbar. Mit etwas mehr Kondition hätten wir auch bereits die Anfahrt zu Fuß erledigen können. So viel nur für die Vorbereitung der nächsten Bergtouren. Nach der Bergtour ist vor der Bergtour und wir werden sicherlich besser vorbereitet in die nächste Bergwanderung aufbrechen. Hoffentlich dann ohne Unterstützung eines Verbrennungsmotors. Downsizing kann Spaß machen und Verlassen auf die eigenen Kräfte wirkt wie eine ökologische Antriebsfeder.  Mehr als 2 Jahre später ist dieser Blogeintrag zu einem programatischen Titel in “Le Monde” vom 24.3.2021 S.19 geworden.

Covid-19 Experiment

Die Corona-Pandemie kann aus unterkühlter, wissenschaftlicher Perspektive mit einem der größten weltweit  parallel stattfindenden Verhaltensexperiment gleichgesetzt werden. Welche Personengruppen halten sich an die AHA+L-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltag mit Maske + Lüften). Wie reagieren Menschen auf Regelbrüche von anderen. Welches Vertrauen wird der sich mittels Falsifizierung (Popper) weiter-entwickelnden hypothesengeleiteten Wissenschaft entgegengebracht. Wie funktioniert die rasche Übersetzung von Forschungsergebnissen in die tägliche Lebenswelt von Millionen Bürger:Innen. Neben den erschreckend vielen Coronatoten gab es in 2020 jedoch 10% = ca. 30 weniger Verkehrstote in Deutschland. Mit Verkehrsberuhigung und mehr Homeoffice sinken scheinbar auch die Anzahl der Toten auf unseren Straßen. Die Zahlen vom Statistischen Bundesamt legen das nahe. Die saisonalen Effekte korrelieren inetwa mit Lockdownzeiten. Im Sommer kommen die Motorradfahrenden und Fahrradfahrenden vermehrt dazu. In Ländern mit strengerem Lockdown sollten noch weniger Verkehrstote und Verletzte auftreten. Das Verhaltensexperiment, wie eine Tempobeschränkung auf Autobahnen zeigt in einigen europäischen Nachbarländern, dass solche Verhaltensänderungen Leben erhalten. “Die Zahl der Unfälle, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden, ging um 11,8 % auf rund 264 900 Unfälle zurück” schreiben die Statistiker. Mit Willy Brandt würde ich sagen: Nicht nur mehr Demokratie wagen, sondern auch Verhaltensänderungen wagen. Fuß runter vom Gas. Die Pandemie lässt uns fundamental über Gewohnheiten nachdenken. Weniger Verkehr hat auch positive Nebenwirkungen.

 

Industriepolitik

Die technologischen Entscheidungen in der Industriepolitik sind von großer Tragweite. Die Wege der modernen Industriegesellschaften sind gepflastert mit weitreichenden Fehlentscheidungen. Fehlentscheidungen aus gesellschaftlicher Sicht reihen sich an Verluste für den blauen Planeten. Einzelinteressen sind in diesen technologischen Entscheidungsprozessen zu oft zum Vorteil von Monopolen oder Oligopolen in der Vergangenheit ausgegangen.

Elektroautos gab es lange schon Quelle Spiegel Oktober 2020

Vor 100 und vor 30 Jahren gab es elektrische Prototypen für Individuellen Straßenverkehr. Gegen große Konzerne haben Nischenprodukte wenig Marktchancen sich zu etablieren. Überraschender Weise war das bereits bei der Entwicklung des Internets schon vergleichbar. In den „Comedies françaises“ ist ein anderes französisches Beispiel plastisch beschrieben worden. Solange wir Studierenden nur die Monopolrendite erklären, brauchen wir uns nicht zu wundern. Aufpassen „Winner takes all and forever“ ist dem kommunistischen Wirtschaften vergleichbar. In zu vielen Fällen erweisen sich die Monopolkommissionen als die BaFin im Wirecardskandal. … und dann singen wieder alle: Skandal um Rosi…

LeMonde August 2020

Mehr dazu:

E-Car Market and Sharing

2020 is supposed to bring many new E-Cars to the market. Car-Sharing with the retreat of DriveNow and ShareNow from several cities with only moderate prospects. The Brussels Motor Show, also called Auto-Salon including the #WeAreMobility hall is still going strong right at the beginning of the COVID-19 crisis in early 2020. Some of the established car-sharing companies like Cambio.de or Cambio.be are not even present at such events. Poppy.be has few visitors as relatively unknown sharing-company yet. Not many more visitors I spotted at europcar.be with the attached scooter-sharing in Brussels and Antwerp.
The Auto-Salon gives a preview on E-Cars from most major companies. The E-go alternative has no presence there and competition of the big established companies from Europe and Japan take most of the space.
Most Consumers seem to want a practical solution to their mobility at a reasonable price, few seem to search for cars to show-off with. There is more “rational choice” around than in previous years. I should have done a survey to measure this, last time and this time round. This could be a worry to the industry as they are more used to sell “dream cars” than practical day-to-day mobility solutions.