Corruption is a severe crime. Not only in administrations, organisations and enterprises, but primarily in democracies it is discrediting political systems. Autocracies rely on corruption as a major tool to be able to persist over time. They are used to such practices. Democracies rely on meritocratic systems, where ideas, effort and winning elections should be the major ingredient of achieving higher positions in organisations, enterprises, political parties and democracies. This is not easy to ensure. The European parliament has a tough time to get rid of an enemy of the democratic Europe. Rather than stepping aside for the time of the legal procedure, Eva Kaili, accused, but not yet convicted of corruption is willing to destroy the European project as much as she can. If money can buy political decisions, the European project will no longer find wide-spread support. Big interests will always have a strategic advantage, however, the ethical principles on which democracies are found have to guard against corrupt misbehaviour. The same applies to the business world. Even low corruption countries like Sweden still face a risk of adverse effects of corruption like the negative impact on entrepreneurship on the local level. It is another context, but the same conclusion.
Additionally, it is part of the strategy of corrupt persons to portray themselves as victims of other persons’ wrong-doing. The major function of this strategy is to remind other persons in the corrupt network that the network has still some clout on its members as well as outside the inner circle. Hey, we are still alive and in powerful positions, they proclaim.
Therefore, the fight against corruption is a long and persistent one. Reducing the guards against early onsets usually is very lengthy to fight later on. Always a painful lesson for believers in democracy and the European project. (image Jacques Jordaens before 1678 “The King Drinks! Musées royaux des beaux arts, Brussels).
Aufarbeiten
Ganz anders als das Verb „reparieren“ lässt sich „aufarbeiten“ verstehen. Beide Verben beschreiben Prozesse, die schon mal einige Zeit dauern können. Manche dieser Prozesse haben eine scheinbar nicht enden wollende Persistenz. Anders als Autos und Maschinen allgemein, können wir Geschichte nicht reparieren, bestenfalls Versuche einer Entschädigung machen. Aufarbeiten von geschichtlichen Ereignissen, Kriegen, Menschenrechtsverletzungen und Unrecht kann viel schwieriger sein. Rechtsausübung von Unrecht, das in historisch gültige Gesetze gefasst ist, gilt als rechtspolitisch wenig angreifbar. Moralische Bedenken späterer Generationen, beispielsweise, sind wie der historische Gegenstand selbst, zu kontextualisieren.
Diese geschichtswissenschaftliche Herangehensweise an historisches Material hat seit einiger Zeit eine zusätzliche verlegerische Heimat gefunden. Der Kugelberg Verlag, Verlag für historische Sozialforschung verbindet einen biografischen Ansatz der Aufarbeitung von Geschichte mit einer organisationssoziologischen Perspektive der mittleren Führungsebene als Funktionselite. Zusammengenommen ergibt sich aus dieser Verbindung von Mikro- und Meso-ebene des Nationalsozialismus eine wichtige Ergänzung der Aufarbeitung der Schrecken und Verbrechen der Nationalsozialisten. Das Büchlein von Dr. Wolfgang Proske „Kleine Herrgötter! Die Kreisleiter der Nazis in Bayern“ ist bereits in der 5. Auflage im Kugelbergverlag erschienen. Die sorgfältig recherchierten Beiträge bauen auf den Arbeiten zu den umfangreicheren 20! Bänden „Täter, Helfer, Trittbrettfahrer – NS-Belastete“ in Bayern und Baden-Württemberg auf. Die bereits mehr als 250 AutorInnen, versammelt in diesen Bänden zu den biografischen Recherchen, vereint ein einmaliges, zu Recht mehrfach prämiertes Aufarbeitungsprojekt von lokalen Geschichtsinteressierten und -werkstätten.
Die Multiplikatoreneffekte solcher „Citizen Science“-Projekte unterstreicht die Bedeutung von „bottom-up“ Vorgehensweisen. Erst die Zusammenarbeit von diesen vielen AutorInnen ermöglicht die Zusammenschau und genügend tiefe Einblicke in den Aufbau und die Funktionsweise der menschenverachtenden NS-Maschinerie. Geschicktes Infiltrieren von allen möglichen Machtpositionen in früher Zeit schnürte das Netz des Terrors immer dichter. Daraus ergibt sich eine immens wichtige Lektion für das Überleben von Demokratien: Wehret den Anfängen! Keine Freiheit und Machtpositionen den Feinden der Freiheit!