Denkmal

Jedes Jahr gibt es die hervorragende Möglichkeit am Tag des offenen Denkmals, historisch wertvolle Gebäude und Anlagen zu besichtigen. An heißen Tagen, wie in 2023, sind Altbauten oder klimatisierte Räumlichkeiten besonders bevorzugt. Die Philharmonie hat erneut die Möglichkeit geboten ohne langwierige Voranmeldung, spontan vorbeizukommen und an einer Führung teilzunehmen. Das von Hans Scharoun entworfene Gebäude samt seiner akustischen Spitzfindigkeiten bietet spannende Einblicke. Stille, Sound und Noise in einem Gebäude und Konzertsaal will sorgfältig geplant sein. Kompromisse mit verfügbaren finanziellen Mitteln und Planungsverfahren gehören zur baulichen Realisierung, wie eventuell zu den Kompositionen, die dort aufgeführt werden. Heute erscheint uns die gelungene Akustik als historischer Meilenstein. Ebenso die Form des Konzertsaals mit Plätzen hinter dem Orchester, aber auf das Gesicht der Dirigierenden bietet einzigartige Einblicke in die Praxis der Aufführung. Für 10 Minuten war selbst bei der Führung zufällig ein Zuschauen bei der Generalprobe der Berliner Philharmoniker von weitem erlaubt. Komponist und Dirigent Jörg Widmann probte noch Ausschnitte aus der am Abend aufzuführenden Werke. Selbst hoch unter dem Dach der Philharmonie konnten die leisen Ansagen des Dirigenten leicht verstanden werden. Akustische Meisterleistung der Architekten. Wer hätte gedacht, dass Anfang der 60er Jahre eine solche Glanzleistung möglich war, im Berlin, das gerade erst durch die Mauer getrennt werden sollte und dann geteilt überleben musste.

Entwurf Hans Scharoun Ausgestellt in Berliner Philharmonie 2023