Kunstsammlung

Viele Kunstsammlungen in der westlich dominierten Kunstwelt haben nicht nur ein Übermaß an Beständen von Männern gegenüber von Frauen, sondern ein noch größeres Gefälle zwischen westlichen Kunstschaffenden und Kunstschaffende globaleren Ursprungs. Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen versucht in 2023, diesem Bias zu begegnen. Die Preisträgein des K21 Global Art Award an die Südafrikanerin Senzeni Mthwakazi Marasela (Image unten aus der Ausstellung K21) steht für starke Frauen, die mittels der Kunst, Geschichte und Geschichten erzählen und damit dokumentieren. Wir brauchen viele dieser Stimmen.
Der Kunstkalender 2023 bringt zudem über den Jahreswechsel hinaus „Isaac Julien“ in die Kunsthallen in Düsseldorf mit seinen beeindruckenden Filminstallationen. Immer unter dem Thema der Gleichberechtigung sind seine Werke eine unablässige Hinterfragung der von uns, der Gesellschaft, produzierten und sich ständig reproduzierenden feinen Unterschiede. „What freedom is for me”, so der Untertitel der Ausstellung, erlaubt den Perspektivenwechsel und, sich die Bedeutung des Freiheitsstrebens der „People of Colour“ zu vergegenwärtigen. Jenseits der Freiheit, als Abwesenheit von Unterdrückung, Angst und Ausbeutung ist Freiheit etwas zu tun, zu denken, sich auszudrücken die Nagelprobe auch der Gleichberechtigung. Unsere großen Ausstellungshäuser und Sammlungen sind sich ihrer Verantwortung bewusst geworden. Manche Museen erwachen gerade erst aus den Schrecken, die sie in ihren Sammlungen vorfinden. Im Interesse der Freiheit und Gleichberechtigung erwächst den öffentlichen Institutionen dabei eine Verantwortung, die immer schon da war, aber erst in den letzten Jahren intensiver angegangen wird.
Jede Sammlung ist selektiv, sonst wäre es wohl keine Sammlung. Den Waffen- und Trophäensammlungen der letzten Jahrhunderte müssen wir heutzutage Sammlungen hinzufügen, die neue Möglichkeitsräume erschließen und Empowerment befördern. Los, sammeln wir. Senzeni Mthwakazi Marasela 2023 K21clipvideo