Die Lebenserwartung ist in Deutschland trotz überdurchschnittlicher Ausgaben des Gesundheitssystems nur unterdurchschnittlich. Das ist die Schlussfolgerung der Pressemitteilung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung. Der Mortalitätsforscher Pavel Grigoriev führt das auf die besonders bei Männern (50-64) erhöhten Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurück. Eine gesunde Lebensweise ist dabei ursächlich für eine längere Lebenserwartung. Walking und Ernährung spielen eine große Rolle bei der gesunden Lebensweise. Also Auto stehen lassen und öfters selber Essen zubereiten. Klingt doch einfach, berufliche und schulische Voraussetzungen dazu fehlen aber weitestgehend in Deutschland. Zu viele Süßgetränke verstärken die ungesunde Lebensweise. Das wissen wir eigentlich lange. Dennoch fällt es schwer, solche Routinen in den Alltag zu integrieren.
An der Tatsache eines überteuerten Krankensystems im Vergleich zu unseren Nachbarländern werden wir ebenfalls arbeiten müssen. Prävention, statt hochtechnisierte Versorgung in häufigen Krankheitsfällen ist die einfache Lösung. Jede Autoversicherung bietet hohe Schadensfreiheitsrabatte für mehrjähriges Unfallfreies Fahren. In der Krankenversicherung könnte das stärkere Berücksichtigung finden.
Der Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz könnte ebenfalls durch eine stärkere Beteiligung der unternehmerischen Verantwortung herangezogen werden. Arbeitnehmende im Arbeitsprozess verschleißen und dann die Gesellschaft die höheren Kosten tragen lassen, ist ein unfairer Deal. Große Baustellen warten darauf, angepackt zu werden. Anhand der Daten des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung und des MPI für demografische Forschung lässt sich der Fortschritt der Lebenserwartung seit 30 Jahren aufzeigen. Die 4-6 Jahre längere Lebenserwartung der Frauen gibt zu denken. Daran hat sich über die Jahrzehnte wenig geändert. Die Männer haben zumindest ein klein wenig aufgeholt oder sollten wir sagen, dazugelernt.
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