Lotte

Im Forum Würth in Chur lässt sich in 2023 eine erfrischende Ergänzung zu der ebenfalls in Chur zu besuchenden Ausstellung der männlich dominierten Giacometti Familiensammlung erleben. Lotte, die Malerin, hat ein umfangreiches Werk von erlebten Landschaften hinterlassen. Dem Mäzen Würth ist es gelungen, einen bedeutenden Kontrapunkt zu setzen mit seiner Wertschätzung durch den Ankauf einer großen Sammlung. Weg von der bloßen Darstellung von Frauen durch Männer, hin zu Sichtweisen von Frauen. Im Begleittext zur Ausstellung wird treffend von einer Art bildlichem Reisetagebuch gesprochen. Ein Thema das den Kunst und kulturellen Diskurs in Chur seit Jahrzehnten beschäftigt. Aus der Gegenüberstellung zu den Giacometti Werken ergibt sich die Jahrtausende alte Frage des „l’homme qui marche“ und diese war und ist: „quo vadis“. Das ist denn auch der Titel eines im impressionistischen Stil ausgearbeitetes Gemälde von Lotte. Es ist gut in Szene gesetzt, auf violettem Hintergrund. Mäzene können Impulse geben, die dem oft beliebig erscheinenden Kunstmarkt emanzipatorische Anstöße geben. Kostenloser Besuch im Forum für reisende Familien besser als jeder Stopp an der Tankstelle, obwohl wir vor Ort richtig vollgetankt haben, im übertragenen Sinne.

Lotte Quo vadis 1995 Sammlung Würth

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