Durch den Terror der Willkürherrschaft mit rassistischer Doktrin wurde aus Zwangsarbeit eine lebensgefährliche Arbeit. Überzogene Sanktionen bei Diebstahl, Plünderung oder Sabotage wurden von den Nazis mit öffentlichen Hinrichtungen (Erhängen, Gruppenerschießung oder Guillotine) geahndet (siehe Katalog zur Ausstellung Alltag Zwangsarbeit S.44-45). Straflager und Verlegung in Konzentrationslager gehörten ebenfalls zur regelmäßigen Erfahrung.
Die Zwangslage der dort zur Arbeit gezwungenen Menschen ist kaum vorstellbar und fassbar in unserem System der Beschreibung von Arbeit. Totale Subordination kann vielleicht in Ansätzen verdeutlichen wie diese Situation auf die Personen gewirkt haben muss. Fluchtversuche waren fast ausgeschlossen. Selbst die Verbindung zu den meist deutschen Frauen in Fabriken war unter hohe Strafe gestellt und intime Verhältnisse (bezeichnet als Rassenschändung) wurden für beide Seiten lebensbedrohlich oder endeten für die Zwangsarbeiter oft tödlich. Der Terror in dieser Zeit bestand in der kontinuierlichen Gefahr und Angst tatsächlich oder vermeintlich eine Anklage zu erhalten, die unkontrollierbare, weil selbstherrliche, Strafen nach sich ziehen konnte.
Image: Ausstellung Alltag Zwangsarbeit 2024-1 in Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit, Berlin Schöneweide.