Krieg

„Zugunsten des Krieges kann man sagen: er macht den Sieger dumm, den Besiegten boshaft. Zugunsten des Krieges: er barbarisiert in beiden ebenfenannten Wirkungen und macht dadurch natürlicher; er ist für die Kultur Schlaf- oder Winterszeit, der Mensch kommt kräftiger zum Guten und Bösen aus ihm heraus.“ (Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches Nr. 444 S. 668).
Wir werden der Ukraine ermöglichen, ihre Kultur zu erhalten und gestärkt durch den Krieg zu bringen. Das können wir ermöglichen und gleichzeitig der von Putins Russland eingeleiteten Barbarisierung seiner eigenen Bevölkerung entgegen wirken. Nietzsche hatte das recht klar durchdacht und die Gefahren des Krieges kühl berechnet. In seinen aphoristischen Betrachtungen (u.a. Menschliches, Allzumenschliches) nachzulesen, lohnt immer mal wieder. Es schärft den Blick für zu schnell Vergessenes.
Die Einen dumm, die anderen boshaft gemacht. Es lässt sich damit nichts zugute des Krieges sagen, außer es werden Tendenzen, negative wie positive, verstärkt. Der Prozess der Zivilisation (Norbert Elias) wird auf barbarische Zeiten zurückgeworfen. Nur mit Erhalt und Förderung der Kultur kann dem begegnet werden. Die Ukraine ist auf einem vielschichtigem, demokratischem und kulturellem Weg in die Zukunft. 

One Reply to “Krieg”

Comments are closed.