Wetter

Heute ist jede/r ein Hobby Meteorologe/in. Vor länger Zeit scherzten wir noch: Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich’s Wetter oder es bleibt wie’s ist. Das zwar heute immer noch richtig, aber die Wettervorhersagen für den Hobby-Wissenschaffenden sind komplizierter geworden. Der niederländische Wetterdienst berichtet, täglich fallen 500 Gigabyte an Meteo-Daten an. Damit wäre unser Mobiltelefon dann schon mal längst voll, jeden Tag von Neuem. Wir nutzen meistens nicht nur eine App, sondern eine mit Regenradar („Rain today?“), stündliche Windvorhersage („Windfinder“), fürs Drachenfliegen oder Kiten, Pollenflug („Pollen“) nicht vergessen, sortiert nach persönlichen Allergenen.
Wer es dann noch etwas wissenschaftlicher möchte, der benutzt die aufbereiteten Daten in Frankreich, die gleich die 25-jährigen Durchschnitte mit Tagesverläufen der Temperaturen samt Höchst- und Tiefstwerten. Damit lässt sich dann vorzüglich fachsimpeln zu Erderwärmung, Klimawandel und Traumreisen nach Cannes (Nizza) mit seinen viel zu hohen Durchschnittstemperaturen im Sommer 2023. „Homo faber“ von Max Frisch lässt grüßen, nur ist es kein Fotoapparat, sondern das gleich mehrmals tägliche Ablesen der Außen- und Innentemperaturen, samt Luftfeuchtigkeitswerten und Informationen diverser Apps. Nach diesen Akten, Fakten und Datenstudium lässt sich die tägliche Ankleidungsentscheidung treffen. Kurze oder lange Hose, Regenjacke, T-Shirt oder Pullover. Vielleicht gehen wir auch einfach zur Arbeit oder nach draußen und genießen die Abwechslung. Das Wetter ändert sich, meist ohne unser Zutun oder Abschätzung. Genug gekräht und wieder runter vom Mist.