Der vermessene Mensch ist im Kino angelaufen. Die deutsche Kolonialmacht im südlichen Afrika weilte nur kurz, aber überaus grausam. Das ist mit aller Härte im Film von Lars Kraume dargestellt. Zu viele explizite Gewalttaten im Film erlauben nur eine Zulassung ab 14 Jahren. Das sollte ernst genommen werden. Die Kolonialgeschichten der Imperialmächte sind alle mit abscheulichen Verstößen gegen Menschenrechte verlaufen. Da darf nichts beschönigt werden. Der Film bietet daher eine gnadenlose Abrechnung mit den Verbrechen der damaligen Zeit. Und das ist gut so.
Die Wissenschaft und viele der Wissenschaftler haben sich in den Dienst der Machthaber einspannen lassen und nicht nur die Wissenschaft, sondern auch sich selbst verraten. Karriere, gesellschaftliche Stellung und Ansehen winkten den Kollaborateuren. Da wurde viel für die späteren Greueltaten und abscheuliche Praxis der Nationalsozialisten vorgeführt. Wichtig und sehenswert, aber keine leichte Kost mit Safari -Atmosphäre. Die Vermessenheit des Menschen, als seine Selbstüberschätzung gemeint, ist nahezu ein biblisches und religiöses Thema. Das passt in die Fastenzeit und den Ramadan. Dieser ausgesprochen gute Titel bleibt mir jedoch beständig als “Der vergessene Mensch” in Erinnerung. Wir haben lange so getan, als ob wir die Verbrechen mit Vergessenheit abmildern könnten. Verdrängtes kommt jedoch meist mit größerem Bumerangeffekt zurück. Der Mensch und die Angehörigen hinter diesem Mensch, alle Opfer des Verbrechens, werden zu dem vergessenen Mensch. Auch Wissenschaftler vergessen oft den Mensch hinter ihren Theorie und Datengerüsten. Für jede Person, die das Vermessen vergessen hatte, kommt der Bumerang noch heftiger zurück.
M for Memory
Besides the English term memory, which refers to a huge scientific literature starting with cognitive psychology, I like the French version of “mémoire”, because it is more comprehensive with additional meanings, nicely represented by Wikipedia.org. On the German Wikipedia-page you find first the reference to the children’s game memory, turning around images and memorising where the counterpart is/was (play pairs). This diversity hints towards a cultural element in memory. There is a person’s memory or mental capacity to recall and ways to remember. The latter term refers a lot more to collective memories and becomes a more debated issue. Danny Trom uses the term “split memory” in a chapter on France and the “myths of nations” (p.129-151). In David Brook’s reader on “the social animal” he states that grandmasters in chess (p.88) were long believed to have superior memory. This is actually not true as memory experiments showed, but they rather saw formations and “internal connections forming networked chunks of information”.
“Mémoire”, on the contrary, refers also to the writing of a person’s own biography. Nowadays, book shops contain whole sections of autobiographies, the most sold appears to be the one by Michele Obama recently, if I recall correctly. Among the most scandalous is the publication of the “Journal pour Anne (Pingeot) 1964-1970” by Francois Mitterand. All the autobiographical documents make explicit major parts of what might form collective memory later on.
Memory has found its way into engineering and computing. The memory effect in batteries or being “out of memory” frightens users in computing or programming. In short, I wish you the best of memories reading this page and stimulation by visiting memorials (image: Jewish Museum in Berlin 2022, Ullmann exhibition).